Umsatz legte jedoch zu

Gewinneinbruch bei der voestalpine

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Nettogewinn des Stahlkonzerns hat sich fast halbiert.

Unerwartet hohe Zusatzkosten und externe Faktoren wie die nachlassende Konjunktur, der internationale Zollkonflikt und Probleme mit den neuen Abgasnormen in der europäischen Automobilindustrie haben den Gewinn des Linzer Stahlkonzerns voestalpine im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 nahezu halbiert. Die Aktionäre sollen dennoch eine relativ hohe Dividende erhalten, wie am Mittwoch bekannt wurde.

Es soll eine Ausschüttung in Höhe von 1,10 Euro je Aktie geben, nach 1,40 Euro im Jahr davor. So lautet der Vorschlag an die Hauptversammlung, die am 3. Juli abgehalten wird. Zwar würde die Dividende damit um gut ein Fünftel (über 21 Prozent) gestutzt, fällt aber immer noch recht großzügig aus. Denn der Nettogewinn (vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen und Hybridkapitalzinsen) brach 2018/19 im Jahresabstand um gut 44 Prozent auf 458,6 Mio. Euro ein, nach 825, 4 Mio. Euro (rückwirkend angepasst, Anm.).

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"Dividende auf gutem Niveau"

"Wir möchten unseren Aktionären als Signal der Stärke eine Dividende auf gutem Niveau überweisen", sagte Wolfgang Eder (Bild) heute auf seiner letzten Bilanzpressekonferenz als Konzernchef vor Journalisten in Wien. Die Ausschüttung für 2017/18 sei "für das beste Jahr der Unternehmensgeschichte" gewesen. "Bei der Dividende gehen wir jetzt zurück auf das Niveau des vorvergangenen Jahres - wir schließen exakt dort an, wo das Vorjahr angefangen hat", so der CEO.

Die geplante Höhe der aktuellen Auszahlung sei "ein Zeichen, dass das Management der voestalpine an die Ertragskraft glaubt", bekräftigte der Chef der Steel Division und designierte Nachfolger Eders, Herbert Eibensteiner. Er übernimmt das Ruder bei der Voest per 3. Juli. Den Stahlbereich im Konzern wird dann Hubert Zajicek statt ihm leiten.

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Übertritt ohne Abkühlphase

Die diese Woche unter Finanzmarktprofis entbrannte Diskussion um den direkten Übertritt Eders in den Aufsichtsrat des Konzerns - ohne der international bei börsennotierten Unternehmen üblichen Abkühlphase von zwei Jahren - wollte der scheidende voestalpine-Boss heute "überhaupt nicht kommentieren". Die österreichische Rechtslage gebe da ein ganz klares Bild, einen Rahmen vor. "Ich habe mich nie um eine Funktion beworben", betonte er. "Ich möchte da überhaupt nichts dazu sagen. Das ist eine Entscheidung der Hauptversammlung." Und diese habe bereits vor einem Jahr vorgeschlagen, dass er in das Kontrollgremium komme. Heuer im Juli wird der gesamte Aufsichtsrat neu aufgestellt.

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