Gewinn jedoch halbiert

Post im 1. Halbjahr mit stabilem Umsatz

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Betriebsergebnis sank um 55,2 Prozent - Corona-Effekte und Aufbau der bank99 belasten.

Die Österreichische Post AG hat im ersten Halbjahr 2020 den Umsatz im Vorjahresvergleich halten können, das Ergebnis ist jedoch eingebrochen. Der Umsatz blieb mit 981,9 Mio. Euro im Vergleich zur Vorjahresperiode stabil (+0,1 Prozent), das Betriebsergebnis (EBIT) des Konzerns ging um 55,2 Prozent auf 48,2 Mio. Euro zurück. Der Gewinn halbierte sich auf 39,1 Mio. Euro (-50,7 Prozent).

Das Ergebnis wurde durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und den Aufbau der  bank99  belastet, teilt das börsennotierte Unternehmen Freitag früh mit. Das Ergebnis je Aktie sank von 1,17 Euro auf 0,66 Euro.

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Auswirkungen des Lockdowns

Besonders das zweite Quartal 2020 brachte durch die Lockdown-Bestimmungen und die wirtschaftlichen Stillstände in einigen Industrien den größten disruptiven Effekt der letzten zehn Jahre, heißt es in der Unternehmensmitteilung. "Trotz deutlich erschwerter Rahmenbedingungen gelang es der Österreichischen Post - dank dem unermüdlichen Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - die flächendeckende Versorgung an Brief-, Paket- und Filialdienstleistungen sicherzustellen, auch wenn diverse Versorgungspflichten nicht kostendeckend zu erfüllen waren bzw. Mehrkosten aus Verordnungen und Krisenmaßnahmen entstanden sind."

Das EBIT des Konzerns wurde mit negativen Covid-19-Effekten von ca. 45 Mio. Euro belastet - durch außerordentliche Gesundheits- und Logistikkosten (ca. 20 Mio. Euro) sowie der Ergebnisbelastung aus Umsatzrückgängen (ca. 25 Mio. Euro). Der reduzierte Umsatz im Brief- und Werbegeschäft wirkte sich aufgrund der hohen Fixkostenintensität dieses Geschäfts ergebnisseitig stark aus. Das Paketgeschäft profitierte hingegen von starken Impulsen im Online-Handel. Darüber hinaus waren in den letzten Monaten Zusatzkosten zu verzeichnen, um die Mengen von bis zu plus 50 Prozent in manchen Wochen zu bewältigen, so das Unternehmen. Das EBIT des Logistikgeschäfts reduzierte sich daher um 27,4 Prozent im ersten Halbjahr auf 76,9 Mio. Euro.

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bank99

Belastend wirkten aber auch die Kosten für die neue  bank99 , die seit April am Markt aktiv ist. Die Division Filiale & Bank erzielte durch die Aufbaukosten der bank99 und Covid-19 bedingten Belastungen einen negativen Ergebnisbeitrag von 28,7 Mio. Euro. Über 42.000 Kunden hat die bank99 bisher. Ziel der Post ist es, dieses Finanzdienstleistungsgeschäft in den nächsten Quartalen um neue Produkte zu erweitern und ab dem Jahr 2023 positive Ergebnisbeiträge zu erwirtschaften.

Der Österreichische Post-Konzern beschäftigte in den ersten sechs Monaten 2020 durchschnittlich 20.443 Mitarbeiter (Vollzeitkräfte), um 1,4 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.

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