Wirecard-Krimi

Marsalek floh im Privatjet von Bad Vöslau nach Minsk

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Neue Informationen geben Aufschluss über die Fluchtroute des tief gefallenen Wirecard-Managers.

Es ist kein Flughafen – sondern ein Flugplatz. Und er ist eher Insidern bekannt: Das Flugfeld Vöslau-Kottingbrunn ist Startpunkt der wilden Flucht von Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek, deckte jetzt die "Süddeutsche Zeitung" auf.

Der Wiener war am 18. Juni gerade als Wirecard-Vorstand gefeuert worden – das Loch-auf-Loch-zu-Spiel bei einem der größten Finanzdienstleister war gerade aufgeflogen  – fehlten doch in der Bilanz satte 1,9 Milliarden Euro.

Verspätung

Einen Tag später, am 19. Juni, hätte Marsalek schon am Nachmittag in Richtung Minsk abheben sollen. Doch hatte sich der Manager mit guten Kontakten zu Geheimdiensten verspätet. Er zahlte 8.000 Euro in Bar – um 20.03 Uhr zog der Pilot die Cessna  Mustang steil in die Höhe und nahm Kurs auf Minsk. In der weißrussischen Hauptstadt verliert sich vorerst auch die Spur Marsaleks, er soll in Moskau sein.

BVT

Marsalek soll aber einen prominenten Helfer gehabt haben: Martin W., bis 2016 Leiter der Abteilung 2 des Verfassungsschutzes BVT. Seit 2018 ist W. nicht mehr beim Verfassungsschutz – und tauchte immer wieder in Marsaleks Umfeld auf. Nur einen Tag vor seiner Flucht soll jener ehemalige BVT-Mitarbeiter gemeinsam mit Marsalek und dessen Vertraute bei einem Italiener in der Münchner Innenstadt gegessen haben. Was die drei besprochen haben, ist nicht klar, allerdings gilt W. damit als einer der letzten Personen, die Marsalek vor seiner Flucht gesehen hat ...
 

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