Bank Austria betroffen

UniCredit streicht weitere 8.000 Stellen

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12 Prozent des Personals und 17 Prozent der Filialen werden gekürzt.

Die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit forciert ihren Sparkurs und will bis 2023 weitere 8.000 Stellen streichen. Dabei wird auch Österreich betroffen sein, wie aus den Plänen hervorgeht, die die Bank am Dienstag vorstellte. Noch ist nicht klar, wie stark.
 
Der verschärfte Sparkurs kostet zunächst einmal Geld - nach Angaben der Bank 1,4 Milliarden Euro heuer und im kommenden Jahr. Davon seien 1,1 Milliarden für Italien und 300 Millionen für Österreich und Deutschland vorgesehen.
 

Bank Austria betroffen

UniCredit wollte sich nicht zur regionalen Verteilung des Stellenabbaus äußern. Er solle aber sozialverträglich und in Absprache mit den Arbeitnehmervertretungen erfolgen, hieß es.
 
Die Bank Austria wollte sich auf APA-Anfrage nicht äußern, ein Sprecher der österreichischen Tochterbank verwies auf die Aussagen von UniCredit-Chef Jean Pierre Mustier. Auch von der deutschen Tochter HypoVereinsbank (HVB) gab es zunächst keine Angaben zum Ausmaß des Sparkurses.
 
Konzernweit kam die UniCredit zuletzt auf 85.000 Stellen und rund 4.500 Zweigstellen. Der seit Mitte 2016 amtierende Konzernchef Mustier hatte in den vergangenen Jahren bereits in größerem Umfang Stellen gestrichen, Risiken abgebaut, das Kapital über die Ausgabe neuer Aktien gestärkt und auch Sparten verkauft.
 

Strenger Sparkurs

Hintergrund des jetzt verstärkten Sparkurses ist, dass die UniCredit in den kommenden Jahren nur mit einem geringen Wachstum rechnet und die Kosten daher weiter drücken will. Das Kreditinstitut kämpft dabei - wie alle Banken in der Eurozone - mit dem Dauertief bei den Zinsen, das vor allem auf die Marge im Geschäft vom Anlegen und Verleihen von Geld drückt.
 
Ziel der aktuellen Maßnahmen ist, den Gewinn zu steigern, die Dividenden zu erhöhen und Aktien zurückzukaufen. Bis 2023 peilt die UniCredit aus dem fortgeführten Geschäft - also ohne den Einfluss von Sonderfaktoren wie zum Beispiel Spartenverkäufen oder den Kosten für Stellenabbau - einen Gewinn von 5 Mrd. Euro an. 2018 hatte dieser Wert bei 3 Mrd. Euro gelegen. Für 2019 wird bereits ein Anstieg auf 4,7 Mrd. Euro erwartet. In einigen Bereichen liefen die Geschäfte im laufenden Jahr besonders gut.
 
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