Wirecard

1,9 Mrd. Euro futsch

Bilanzskandal: Wirecard meldet Insolvenz an

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Wirecard steht nach milliardenschwerem Bilanzskandal vor der Pleite.

Wirecard steht vor der Pleite. Angesichts eines 1,9 Mrd. Euro schweren Bilanzlochs meldete der Zahlungsverkehrsanbieter am Donnerstag Insolvenz an. "Der Vorstand der Wirecard AG hat entschieden, für die Wirecard AG beim zuständigen Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung zu stellen", hieß es in einer Mitteilung.
 
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Es werde geprüft, ob auch Insolvenzanträge für Wirecard-Töchter gestellt werden müssen. Die Wirecard-Aktie wurde für 60 Minuten vom Handel ausgesetzt.
 
Die Gläubigerbanken hatten das Recht, Kredite über 2 Mrd. Euro zu kündigen, wenn das Unternehmen nicht bis zum vergangenen Freitag eine testierte Bilanz für das vergangene Jahr vorlegen könne. Doch die Wirtschaftsprüfer von EY hatten das Testat verweigert, als sich herausstellte, dass Bestätigungen über Treuhandkonten offensichtlich gefälscht waren.
 

Wirecard-Aktie rasselt um 70% hinunter

Nach Bekanntwerden eines Insolvenzantrags des Wirecard-Konzerns sind die Aktien des deutschen Zahlungsabwicklers am späten Donnerstagvormittag um weitere 70 Prozent auf 3,65 Euro hinuntergerasselt. Zuvor waren die Titel vorübergehend vom Handel an der Frankfurter Börse ausgesetzt gewesen.
 
Seit der abermaligen Verschiebung der Bilanz für 2019 in der Vorwoche und dem Eingeständnis mutmaßlicher Luftbuchungen in Milliardenhöhe verloren sie damit inzwischen um mehr als 96 Prozent.
 
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