Kritik an Staatshilfe

O'Leary: Lufthansa-Chef ist ein 'Genie'

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Ryanair-Chef kritisiert erneut Staatshilfe für Lufthansa und AUA.

Der irische Billigflieger Ryanair, Mutter der heimischen Laudamotion, rechnet im Sommer des kommenden Jahres wieder mit vollen Flugzeugen. "Die Auslastung und das Angebot werden recht schnell wieder steigen in den nächsten zwölf Monaten", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit".
 
Die deutschen Kunden suchten schon jetzt nach Schnäppchen bei Hotels und Flügen. "Ich erwarte einen sehr intensiven Preiswettbewerb." Erneut kritisierte O'Leary die Staatshilfen für Airlines wie die deutsche AUA-Mutter Lufthansa und Air France wegen der Coronakrise. "Die Fluggesellschaften, die wie wir mit einer sehr starken Bilanz in die Krise gekommen sind, werden deutlich schwächer herauskommen, während Lufthansa oder Air France mit zuvor schwächerer Profitabilität und zu hoher Kostenstruktur vom Staat unterstützt werden und damit stärker werden", sagte er der "Zeit".
 
Die Verhandlungsführung von Lufthansa-Chef Carsten Spohr über das Rettungspaket lobte O'Leary: "Wenn du es schaffst, von Frau Merkel neun Milliarden Euro zu bekommen, bist du ein Genie." Ryanair hat bereits angekündigt, gegen das Rettungspaket Klage beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) einzureichen.
 
Der Vorstandschef rechnet nicht mit einem schnellen Urteil: "Es wird sicher drei oder vier Jahre dauern, ehe wir recht bekommen, und bis dahin wird die Lufthansa so viel Geld mit ihren Monopolstrecken in Deutschland verdient haben, dass sie die Staatshilfe zurückzahlen kann."
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