Coronavirus

Durchbruch für Corona-Impfung in Wiener Labor

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Die Impfung soll mit Antikörpern aus dem Blutplasma geheilter Patienten hergestellt werden - Impfstoff aus Wien soll noch heuer fertig werden.

In Wien soll mithilfe des Pharmakonzerns Takeda nun ein schnelles Gegenmittel gegen das Coronavirus entwickelt werden. Der Impfstoff wird durch Antikörper aus dem Blutplasma geheilter Patienten hergestellt. Dank eines Plasmaspenders am Montag kann nun die Entwicklung einer plasmabasierten Therapie für Covid-19 begonnen werden.

Wie entsteht der Coronavirus-Impfstoff?

Früher hieß dieses Prinzip "Passivimpfung". Diese Methode ist uralt: Der Mensch übersteht Infektionskrankheiten vor allem dadurch, dass nach der Ansteckung mit einem Virus eine Immunisierung im Körper beginnt. Nach etwa einer Woche setzt die Produktion von spezifischen Immunglobulin-G-Antikörpern ein. Und diese Antikörper besiegen erfolgreich eine Infektion. Die Antikörper befinden sich im Blutplasma. Diese schützen mehr oder weniger anhaltend vor weiteren Infektionen. Entwickelt wurde die erste "Blutserum-Therapie" von dem deutschen Wissenschafter Emil von Behring.

Bei Takeda soll das so ablaufen: "Wir wollen Covid-19-Patienten, welche die Infektion vollständig überstanden haben und gesundet sind, bitten, Plasma zu spenden. Aus diesem Plasma werden dann die Antikörper durch "Fraktionierung" konzentriert und haltbar gemacht. Kranke Patienten sollen schließlich die Antikörper aus dem Plasma in konzentrierter Form erhalten", sagt der Virologe und Leiter der Global Pathogen Safety von Takeda, Thomas Kreil.

Takeda produziert in Wien 25 unterschiedliche Arzneimittel, wobei 17 davon plasmabasierte Produkte sind. Die Produktionsstandorte von Takeda in Wien haben eine lange Geschichte. Die Arbeit mit dem wertvollen Rohstoff Blutplasma stand dabei immer im Zentrum.

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