Coronavirus

Corona-Alarm um Urlaubs-Rückkehrer

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Die Stadt Wien macht lasche Kontrollen an Grenzen für Anstieg der Corona-Zahlen in Österreich verantwortlich.

Wien. Hunderttausende österreichische Urlauber kehren in diesen Tagen und Wochen aus dem Ausland zurück, und sie bringen nicht nur schöne Erinnerungen und Souvenirs mit. Wie der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker im Interview bei FELLNER! LIVE auf oe24.TV erklärt, sei „selbstverständlich“ mit einer Steigerung der Infektionszahlen aufgrund der Reiserückkehrer zu rechnen.

Gestern gab es in Österreich erneut 155 Neuinfektionen. Allein in Vorarlberg sind derzeit 80 % (!) aller Corona-Neuinfektionen auf Reiserückkehrer zurückzuführen.

»Mangelnde Grenzkontrollen schuld an Infektionswelle«

➔ Kritik an Innenministerium. Und auch in Wien gehe ein Gutteil der zuletzt wieder gestiegenen Anzahl an Neuinfektionen auf die Urlaubsreisenden zurück, die wieder nach Hause zurückgekehrt sind, so Hacker. Genaue Zahlen dazu gibt es noch nicht. Die Schuld für die hohe Anzahl an eingeschleppten Corona-Infektionen gibt der Wiener Gesundheitsstadtrat Innenminister Karl Nehammer, der, „entgegen seinen Versprechungen, die Kontrollen an den Grenzen nicht verschärft hat“.

Reiserückkehrer müssten an den Grenzen lediglich Formulare (Hacker nennt sie „Kaszettel“) ausfüllen, auf denen sie sich bereit erklären, in „selbst kontrollierte Quarantäne“ zu gehen. Hacker: „Es ist erstaunlich, dass sich im Innenministerium niemand bemüßigt fühlt, diese Prozesse zu verändern. So können wir in Wien nicht arbeiten. Das entspricht nicht der Qualität der Arbeit unserer Gesundheitsbehörden.“

Zigtausende Urlaubsrückkehrer bis Schulbeginn

➔ Weiterer Anstieg erwartet. Die größte Gefahr einer Ansteckung mit Covid-19 gehe, wie der medizinische Krisenstab der Stadt Wien erklärt, von Rückkehrern aus den Balkanstaaten, wie etwa Serbien oder dem Kosovo, aus. Aber auch die in den letzten Tagen und Wochen auf Mallorca und in Kroatien stark gestiegenen Infektionszahlen bereiten den Gesundheitsbehörden Sorge. Ein Regierungsinsider zu ÖSTERREICH: „Wir prüfen weitere Reisewarnungen.“

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