Coronavirus

Coronavirus: Wien testet nun mit Fahrradboten

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In Wien soll das Testprozedere effizienter gemacht werden. Künftig werden Fahrradboten eingesetzt.

Wien stellt die Strategie bei der Testung von Coronavirus-Verdachtsfällen um - auf Fahrradboten. Diese werden nun Personen mit Symptomen daheim aufsuchen und die Untersuchung in die Wege leiten, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Freitag erläuterte. Voraussetzung dafür, dass kein medizinisches Personal mehr nötig ist, ist auch eine Änderung der Testmethode. Es werden in diesen Fällen nur mehr Gurgeltests verwendet.
 
Als Partner konnte die Veloce Liefert GmbH gewonnen werden, die auch bereits erste Einsätze geprobt hat, wie es hieß. Nun erfolgt der Roll-Out. An die 1.000 Proben sollen die Mitarbeiter per Rad oder E-Moped täglich abholen. Die Vorgangsweise ist dabei grundsätzlich ähnlich wie bisher. Bei Symptomen soll zunächst das Gesundheitstelefon 1450 kontaktiert werden.
 
Personen, die als Verdachtsfall einzustufen sind, haben dann die Wahl. Entweder sie können mit dem Auto zu einer Teststraße fahren, oder sie warten daheim auf Besuch. In diesem Fall wird aber kein Team mehr mit medizinischer Ausrüstung geschickt, das einen Rachenabstrich in die Wege vornimmt. Stattdessen kommt Veloce. Die zu testenden Personen können die Probe - mit genügend Abstand - dann selbst abnehmen.
 

Umstellung schrittweise

 
Die Umstellung auf das neue Vorgehen erfolgt sukzessive, hieß es heute. Wobei der bisherige Modus nicht ganz verschwindet. Wer aus speziellen Gründen etwa nicht in der Lage ist, zu gurgeln, zu dem machen sich auch künftig Mitarbeiter von Blaulichtorganisationen auf den Weg, um einen Abstrich vorzunehmen. Prinzipiell soll aber der Gurgeltest der Regelfall werden. Ein exaktes Prozedere bei der Abnahme der Probe soll dabei die Sicherheit gewährleisten.
 
Zum einen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Veloce entsprechend ausgerüstet. Handschuhe, Mund-Nasen-Schutz und Brille gehören fix zur Ausstattung. Auch die besuchten Personen erhalten eine Anweisung, wie sie vorzugehen haben. Sie müssen den Boten ebenfalls mit Maske empfangen. Zudem muss die E-Card vorbereitet sein, die Fenster sind außerdem zu öffnen.
 
Das überreichte Fläschchen muss dann geleert und dessen Inhalt bis zu 60 Sekunden gegurgelt werden. Mittels Strohalm wird die Flüssigkeit in weiterer Folge in ein Proberöhrchen befördert. Dieses nimmt der Radbote wieder mit und bringt sie in ein Labor.
 
Da mehr Personen gleichzeitig zur Testabnahme eingesetzt werden, erhofft man sich bei der Stadt eine schnellere Abwicklung. Veloce - deren Geschäftsführer Paul Brandstätter heute ebenfalls an der Pressekonferenz teilnahm - wird laut eigenen Angaben rund 200 zusätzliche Probeneinhol-Biker einstellen. Derzeit sind es rund 80. Der Auftrag sei vergaberechtskonform ausgeschrieben worden, betonte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Man sei somit in den vergangenen Wochen keinesfalls untätig gewesen, beteuerte er.
 

Gesundheitshotline 1450 bekommt dritten Standort

 
Hacker versicherte, dass zuletzt auch massive Anstrengungen unternommen worden seien, um die Abläufe generell zu beschleunigen. So seien nicht nur zwei Teststraßen eingerichtet worden, man habe auch einen dritten Standort für das Gesundheitstelefon 1450 eröffnet und das Personal dort auf inzwischen 451 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgestockt. Bei der Gesundheitsbehörde würden zudem 150 weitere Personen für die schnellere Bescheidausstellung und Befundauskunft eingestellt.
 
Vor allem der in Wien entwickelte Gurgeltest ermögliche, die Testanzahl zu steigern, hieß es. Denn es sei anders als bei der Abstrichentnahme kein medizinisch geschultes Personal dafür notwendig. Nicht möglich ist es aber, so wurde heute von einem Sprecher betont, einen testenden Boten mittels Anruf bei Veloce zu ordern. Dieser wird nämlich ausschließlich von der Behörde auf den Weg geschickt.
 
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