Coronavirus

Russland soll Impfstudie mit Photoshop manipuliert haben

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Russland soll bei seinen Studienergebnissen nachgeholfen haben.

Die Meldung sorgte unter Experten bereits Mitte August für Kopfschütteln. Russland hat den ersten Corona-Impfstoff mit dem Namen "Sputnik V" für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben - trotz internationaler Bedenken. Die Freigabe erfolgte vor Abschluss der wichtigen Phase III klinischer Studien. Erst in dieser Phase wird gewöhnlich an sehr vielen Teilnehmern überprüft, ob und wie gut ein Wirkstoff vor einer Infektion schützt und welche eventuell nur seltenen Nebenwirkungen auftreten.
 

Experten üben harte Kritik

Nun gibt es neue Zweifel an den veröffentlichten Daten. Kritiker werden Russland sogar vor, die Studienergebnisse gefälscht und mit Photoshop verändert zu haben. Russische Forscher hatten Anfang September ihre Ergebnisse im Fachblatt "Lancet" vorgelegt und damit einen Beleg für die Wirksamkeit des Impfstoffes präsentiert. Wie der „Spiegel“ berichtet, könnten diese Ergebnisse manipuliert worden sein. 
 
Molekularbiologe Enrico Bucci artikuliert gegenüber der „Moscow Times“ seine bedenken. So gebe es ein auffälliges Zahlenmuster in den Datensätzen: Mehrere Probanden hätten an wechselnden Tagen exakt denselben Antikörperspiegel im Blut. Auch der Wert der T-Zellen, ist völlig identisch. "Das ist, als ob man würfelt und mehrmals genau die gleiche Zahlenfolge erhält", so der Experte. 
 
Auch Andrea Cossarizza, Immunologe an der italienischen Modena Universität, glaubt den Ergebnissen nicht. Die Zahlen würden sich zu sehr ähneln und seien daher aus statistischer Sicht unwahrscheinlich. Die Daten wirken so, als wären sie mit Photoshop bearbeitet worden, so Cossarizza. 
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