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Viele Online-Shopper tappen in Betrugsfallen

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Falsche Zahlungsaufforderungen und Abos sowie Schadsoftware als Top-Betrugsarten.

22 Prozent von 1.000 Online-Einkäufern, die zu Internetbetrug befragt wurden, sind beim Shoppen im Netz schon in die Falle getappt. Die Top drei der Betrugsarten seien gefälschte Zahlungsaufforderungen, Schadsoftware und Abo-Fallen, hieß es am Dienstag vom Verein Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen, der die Umfrage in Auftrag gegeben hat. Auch 229 Online-Anbieter nahmen teil.

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Käufer und Anbieter betroffen

Viele Online-Shopper tappen in Betrugsfallen
© Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen

Die Konsumenten berichteten weiters über Ärger mit vermeintlichen Gratis-Angeboten und nicht gelieferten Bestellungen. Laut der Informationsplattform Watchlist Internet sind Abo-Fallen ein häufiger Beschwerdegrund: Verbraucher erhalten als kostenlose angepriesene Angebote, für die nach einiger Zeit überraschend eine Rechnung eintrudelt.

Viele Online-Shopper tappen in Betrugsfallen
© Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen

Mehr als ein Viertel der befragten Online-Anbieter (26,6 Prozent) wiederum wurde bereits Opfer eines Bestellbetrugs. Fast jedes zweite Unternehmen gab an, dass die Fälle zuletzt gestiegen sind. Zu den häufigsten Betrugsarten zählen hier die Angabe falscher Namens- oder Adressdaten und Identitätsmissbrauch. Nicht selten sind auch Zahlungsunfähigkeit von Kunden, das Abstreiten des Warenerhalts und die Angabe falscher Zahlungsdaten.

Viele Online-Shopper tappen in Betrugsfallen
© Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen

Um sich zu schützen, ergreifen 83 Prozent der befragten Online-Anbieter Maßnahmen: Sie bieten nur sichere Zahlungsarten an oder prüfen verdächtige Bestellungen manuell. Auch Bonitätsanalysen und Sperrlisten betrügerischer Kunden werden eingesetzt.

Viele Online-Shopper tappen in Betrugsfallen
© Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen

Auch die Online-Shopper passen mittlerweile besser auf: Wenn Angebote unseriös wirken, kaufen 61 Prozent dort nicht ein, jeder Zweite recherchiert zuvor über den Anbieter und sucht nach Kundenbewertungen. Rund ein Drittel verifiziert außerdem das Impressum, und ein Viertel überprüft, ob ein Gütezeichen vorhanden ist.

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Keine Panikmache, aber Bewusstseinsbildung

"Betrügerische Aktivitäten gibt es online wie offline. Uns geht es nicht darum, Panik vor Online-Handel zu machen, sondern das Bewusstsein hierfür zu schärfen", sagte Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce Gütezeichens und Projektleiter der Watchlist Internet. "Die Betrugsmaschen werden immer ausgereifter und können für Konsumenten wie für Unternehmer teils einen erheblichen finanziellen Schaden bedeuten." Wer weiß, worauf er achten muss, habe beim Einkauf im Internet nichts zu befürchten.

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Externer Link

Auf www.watchlist-internet.at findet man aktuelle Online-Fallen und Tipps, wie man solche erkennt.

Über die Studie

So kamen die am Dienstag veröffentlichten Ergebnisse zustande: Online-Befragung von 1.000 Konsumenten aus Österreich im Alter von 14 bis 65 Jahren durch meinungsraum.at im November 2018 sowie Online-Befragung von 229 Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen über das Internet verkaufen, durch MarketAgent im Dezember 2018.

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