Kritik an automatischer Software

Microsoft warnt vor Gesichtserkennung

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Privatsphäre in Gefahr - IT-Riese fordert Regulierungen für derartige Technologien.

Microsoft  bietet bei Windows 10 und seinen Surface-Geräten zwar die Möglichkeit einer (freiwilligen)  Anmeldung mit "Windows Hello" per Gesichtsscan  an, allgemein sieht der Software-Konzern jedoch Risiken in dieser Technologie. Deshalb hat Microsoft-Manager Brad Smith nun in einem eindringlichen Appell neue Gesetze zur Regulierung der automatischen Gesichtserkennung gefordert. Bis dahin werde der US-Konzern für sich selbst Standards ausarbeiten und umsetzen, kündigte Smith an.

Konkurrenten sollen mitmachen

In einem Blog-Eintrag rief er die Microsoft-Konkurrenten auf, dem Beispiel zu folgen. Die neuen Gesetze sollten bereits im kommenden Jahr verabschiedet werden, forderte Smith. Konkret sprach er sich für mehr Transparenz, strenge Kontrollen der Gesichtserkennungsprogramme durch Menschen und Schutz der Privatsphäre aus. Wenn Algorithmen bei den Programmen wichtige Entscheidungen treffen, müsse Diskriminierung vorgebeugt und Meinungsfreiheit garantiert werden. Automatische Gesichtserkennung dürfe nur nach Anordnung durch ein Gericht eingesetzt werden.

Zentrale Prinzipien der Demokratie

Es handle sich dabei um eine "globale Herausforderung", der sich die Industrie direkt stellen müsse, sagte Smith. Ziel müsse es sein, einen Überwachungsstaat wie in George Orwells Roman "1984" zu verhindern. Smith begründete seine Forderung auch unter Verweis auf zentrale Prinzipien der Demokratie. Ein Prinzip sei immer gewesen, dass Regierungen nicht über dem Gesetz stehen. "Heute müssen wir dafür sicherstellen, dass die Verwendung automatischer Gesichtserkennungsprogramme durch Regierungen der Herrschaft des Gesetzes untergeordnet bleibt."

>>>Nachlesen:  Klage gegen Facebook-Gesichtserkennung

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