Korruptionsskandal

Samsungs De-facto-Chef bestreitet Vorwürfe

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Seine Verteidiger kritisieren die Anklageschrift als oberflächlich.

Die Anwälte des inhaftierten Erben des Samsung-Imperiums haben zum Auftakt eines Prozesses in Südkorea die Vorwürfe der Präsidenten-Bestechung zurückgewiesen. Hintergrund ist der Korruptionsskandal um eine enge Vertraute der vorläufig entmachteten Präsidentin Park Geun-hye. Die Anklageschrift sei oberflächlich, für einige Anklagepunkte fehlten Beweise, sagte ein Verteidiger. "Alle bestreiten die Vorwürfe", sagte der Anwalt.

Die Anwälte des Vize-Vorsitzenden des Smartphone-Marktführers Samsung Electronics, Lee Jae-yong, beteuerten vor dem Seouler Bezirksgericht erneut die Unschuld ihres Mandanten, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag. Lee selber war zu dem Anhörungstermin nicht erschienen.

Mehrere Vergehen

Dem Sohn des schwer erkrankten früheren Konzernchefs Lee Kun-hee, wird neben Bestechung, Untreue und Meineid auch vorgeworfen, Gewinne aus Straftaten verborgen zu haben. Vier weitere Spitzenmanager des größten südkoreanischen Mischkonzerns sind ebenfalls angeklagt.

Samsung soll hohe Summen an Unternehmen und Stiftungen der umstrittenen Park-Freundin Choi Soon-sil gezahlt und im Gegenzug politische Unterstützung für die Fusion zweier Konzerntöchter vor zwei Jahren erhalten haben. Kritiker sahen in der Fusion eine Stärkung der Gründerfamilie. Park soll Druck auf die staatliche Pensionskasse ausgeübt haben, damit diese ihre erforderliche Zustimmung zur Fusion gibt.

Lee habe sich 2015 und 2016 mit Park getroffen, doch seine Instruktionen danach blieben unklar, sagten seine Anwälte am Donnerstag. Laut Yonhap wird mit einem Urteil Ende Mai gerechnet.

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