Erster Lichtblick

Snapchat findet aus der Krise

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Zahl täglich aktiver Nutzer stieg in den letzten drei Monaten stark an.

Neben  Twitter  geht es auch bei einem weiteren Tech-Sorgenkind wieder aufwärts: Die Pläne von Snapchat-Gründer Evan Spiegel,  die Foto-App radikal umzubauen , scheinen erste Früchte zu tragen. Die hinter der Anwendung stehende Firma (Snap Inc.) hat in dieser Woche erstmals seit dem Börsengang vor einem Jahr wieder deutlich bessere Zahlen geliefert. Die  Erwartungen der Analysten wurden klar übertroffen.

Der Umsatz stieg im vierten Quartal im Jahresvergleich um 72 Prozent auf 285,7 Mio. Dollar (231,7 Mio. Euro). Analysten hatten mit etwas mehr als 250 Mio. Dollar gerechnet. Die Zahl täglich aktiver Nutzer kletterte binnen drei Monaten um fünf Prozent auf 187 Millionen. Es war der höchste Zuwachs seit Herbst 2016. Was den Beobachtern auch Mut machte: Der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer wuchs innerhalb des Quartals um 31 Prozent auf 1,53 Dollar.

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Android-Bug behoben, aber nach wie vor in roten Zahlen

Snap steckt zugleich weiterhin tief in den roten Zahlen mit einem Quartalsverlust von rund 350 Mio. Dollar. Das war zwar mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr (170 Millionen) - aber weniger als von Analysten erwartet. Zudem drückte Snap das Minus um ein Fünftel im Vergleich zum Quartal davor.

Snap macht vor allem die starke Konkurrenz der Facebook-App Instagram zu schaffen, die ähnliche Funktionen wie Snapchat einführte und mehr Nutzer hat. Snapchat steuert unter anderem mit einem Umbau der App gegen, die vor allem viele Erwachsene Nutzer bisher verwirrend fanden. Die neue Version der Anwendung werde inzwischen von rund 40 Millionen Nutzern eingesetzt, sagte Firmenchef Evan Spiegel. Er führte die besseren Zahlen unter anderem darauf zurück, dass Probleme mit der Snapchat-App für das Google-Betriebssystem Android behoben worden seien.

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Vor allem bei jungen Usern beliebt

Für Snap geht es darum, sich als attraktive Adresse für Online-Werbung neben Facebook und Google zu etablieren. Dafür wurde im vergangenen Jahr ähnlich wie bei der Konkurrenz eine automatisierte Auktionsplattform für Anzeigenplätze gestartet. Über sie sei zuletzt 90 Prozent der Werbung verkauft worden, sagte Spiegel.

Snapchat war vor allem mit von alleine verschwindenden Fotos bei jungen Nutzern populär geworden, will aber darüber hinaus zum Ort werden, an dem Menschen Bilder von ihrem Tag mit Freunden teilen. Zugleich versucht sich Snapchat als Plattform für Medieninhalte.

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