Immer wichtigere Infoquelle

Tops und Flops bei Online-Bewertungen

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Glaubwürdigkeit hängt für viele Nutzer vor allem von der Branche ab.

Online-Bewertungen spielen für (jüngere) heimische Internet-Nutzer eine immer wichtigere Rolle. Nun zeigt sich, dass deren Glaubwürdigkeit für 58 Prozent der Österreicher von der Branche bzw. dem Anbieter abhängt. Noten für Ärzte und Krankenhäuser sowie Bewertungen bei Thalia wird am meisten geglaubt, Immobilienanbieter und Facebook rangieren am Ende der Skala. Selbst aktiv benoten über die Hälfte. Das ergab eine im März 2019 durchgeführte Umfrage der market Marktforschung in Linz, deren Ergebnisse am Mittwoch veröffentlicht wurden.
 
 

Tops und Flops

Wie glaubwürdig Bewertungen über Produkte, Hotels und Ähnlichem im Internet sind, kommt für die Österreicher - 1.000 Personen ab 16 Jahren wurden online befragt - zum größten Teil darauf an, wo die Benotung zu lesen ist. Eine gewisse Skepsis ziehe sich laut market durch. Am glaubwürdigsten sehen die Befragten die Beurteilungen für Ärzte und Krankenhäuser, elf Prozent halten sie für sehr glaubwürdig, 39 Prozent vergaben die zweitbeste Note. Genauso seriös empfinden die Testpersonen die Bewertungen auf der Homepage der Buchhandelskette Thalia. Kommentare über Unterhaltungsangebote wie Konzerte und Kinofilme (9/37), Restaurants und Gasthäuser (8/39) gehören zu den vertrauenswürdigeren. Hotels und Reiseportale liegen ein wenig dahinter. Am unteren Ende der Skala finden sich Immobilienanbieter und Bewertungen auf Facebook. Für ein Viertel sind Kommentare auf der Social-Media-Plattform gar nicht glaubwürdig, ebenso viele vergaben die zweitschlechteste Note und nur drei Prozent glauben den Meldungen vorbehaltlos.
 
 

Gegenleistung nicht in Ordnung

Mehr als die Hälfte findet es nicht in Ordnung, wenn man für eine positive Bewertung eine Gegenleistung des Unternehmens fordert. Einen ehrenwerten Zugang haben 45 Prozent der Befragten. Sie gaben an, man solle online nur das schreiben, was man dem Verkäufer, Kellner, etc. auch ins Gesicht sagen würde. Ein Drittel kann sich vorstellen, dass die Bewertungen im Internet künftig nur noch unter dem eigenen Namen möglich sein sollen. Immerhin lassen sich drei Viertel der Befragten zumindest teils/teils von Online-Rezensionen beeinflussen. Nur sechs - bei den Über-50-Jährigen zehn - Prozent sind immun gegen die Aussagen im Internet.
 
 

Wichtige Informationsquelle

Fast drei Viertel der Befragten lesen vor einem Kauf oder einer Buchung zumindest ab und zu Online-Bewertungen, 18 Prozent tun dies so gut wie immer. Tendenziell sind es bei den Jüngeren mehr, bei den Älteren weniger, die sich so informieren. Über 50 Prozent geben selbst im Internet Bewertungen ab, fünf Prozent tun das häufig, sieben nur, wenn es etwas zu bemängeln gibt. Über die Hälfte der Über-50-Jährigen, aber nur ein Drittel der Jüngeren gibt online keine Meinung zu Dienstleistungen oder Produkten ab.
 
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