In Deutschland

Apple darf fünf iPhone-Modelle nicht mehr verkaufen

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Mehrere Smartphones verletzen Patente - Verbot betrifft auch iPhone X.

Nach  dem Urteil vom Donnerstag  steht nun fest, dass  Apple  fünf iPhone-Modelle bald nicht mehr in Deutschland verkaufen darf. Das Landgericht München urteilte im Patentstreit, die iPhone-Modelle 7, 7 Plus, 8, 8 Plus und X verletzten ein Patent von Qualcomm und dürften deswegen nicht in unserem Nachbarland angeboten werden.

Bedingung für einen sofortigen Verkaufsstopp sei aber, dass Qualcomm 1,3 Mrd. Euro als Pfand hinterlegt. Die Summe ist für den Fall gedacht, dass das Urteil von einem höheren Gericht wieder aufgehoben wird und Apple für den Verkaufsstopp entschädigt werden muss. Qualcomm kündigte an, den Betrag in wenigen Tagen an die Gerichtskasse zu überweisen. Damit ist der weltweit geführte Patentstreit beider Konzerne um eine Facette reicher.

>>>Nachlesen:  Deutsches Gericht beschließt iPhone-Verkaufsverbot

iPhone 7 und 8 nicht mehr in Apple Stores

Apple kündigte an, vor dem Oberlandesgericht in Berufung zu gehen. Vorsichtshalber nahm der US-Konzern aber im Endspurt des Weihnachtsgeschäfts bereits zwei iPhone-Modelle aus den Verkaufsregalen in Deutschland. Apple kündigte am Donnerstag an, die Smartphone-Modelle iPhone 7 und 8 würden in den 15 Apple-Stores in der Bundesrepublik nicht mehr angeboten. Die neuesten Modelle Xs, Xs Max und Xr würden jedoch unverändert in den deutschen Apple-Läden verkauft. Zudem seien sämtliche iPhone-Modelle bei Händlern und anderen Vertragspartnern an 4.300 Standorten in Deutschland erhältlich.

Zuvor hatte das Landgericht München entschieden, dass ein bestimmtes elektrisches Bauteil in den Smartphones ein Patent von Qualcomm verletze. Nach Einschätzung des Analysehauses Bernstein ist der Rückschlag für Apple begrenzt, da Deutschland ein vergleichsweise kleiner Markt für den Konzern sei und nur ein älterer Teil der Modellpalette betroffen sei. Die neueren Modelle iPhone XS,  XS Max  und  XR  sind von dem Urteil ebenso wenig betroffen wie die älteren Modelle der Reihen 6s, 6 und SE.

>>>Nachlesen:  Auch iPhone XS (Max) und XR droht Verkaufsverbot

Urteil über zwei Patentklagen

Formal entschied die Kammer von Richter Matthias Zigann mit ihrem Urteil über zwei Patentklagen und nannte in beiden Fällen als Bedingung für ein Verkaufsverbot, dass Qualcomm jeweils 668 Mio. Euro hinterlegt. Solche Sicherheitsleistungen sind für den Fall vorgesehen, dass ein Beteiligter nach einem Etappensieg den Prozess in einer höheren Instanz doch noch verliert und dann seinerseits Schadenersatz zahlen muss. Denn das Urteil ist nicht rechtskräftig, sondern kann von beiden Parteien beim Oberlandesgericht angefochten werden. Oft werden Prozesse zwischen Unternehmen auch dadurch beendet, dass sich beide Seiten nach einiger Zeit auf einen finanziellen Vergleich einigen.

In ihrem Urteil entschied die Kammer auch, dass Apple für die festgestellte Patentverletzung Schadenersatz an Qualcomm zahlen müsse. Wie viel, müsse aber in einem separaten Prozess geklärt werden. Diese Entscheidung kann ebenfalls vor dem Oberlandesgericht angefochten werden. Offen ist in dem Münchner Gerichtsverfahren auch noch eine Reihe weiterer Patentklagen von Qualcomm gegen Apple. Dazu werde sich das Gericht Ende Jänner äußern, kündigte der Richter an. In dem nun entschiedenen Verfahren ging es um einen kleinen Chip zur Stromversorgung für elektrische Verstärker.

>>>Nachlesen:  iOS 12.1.2 behebt schwere iPhone-Fehler

Internationale Auseinandersetzung

Beide Konzerne überziehen sich seit Jahren weltweit in mehreren Ländern mit Klagen. Während Qualcomm dem iPhone-Hersteller die Verletzung von Patenten vorwirft, beschuldigt Apple den Chiphersteller, seine Marktmacht zu missbrauchen und zu hohe Lizenzgebühren zu verlangen.

>>>Nachlesen:  iPhone-XR-Flop: Apple reagiert ungewöhnlich

Das neue iPhone XR im Test

Die Preisliste geht bei 849 Euro los. Das ist zwar nach wie vor weit von einem Billig-Preis entfernt, im Vergleich zu den beiden Top-Modellen XS (5,8 Zoll, ab 1.149 Euro) und XS Max (6,5 Zoll, ab 1.249 Euro) ist das 6,1 Zoll große Apple-Smartphone aber dennoch günstig.

An der Verarbeitungs- und Materialqualität gibt es auch beim "Billig-iPhone" nichts auszusetzen. Daran ändert auch das Gehäuse aus Aluminium statt Edelstahl nichts. Zudem hat das iPhone XR einen Vorteil gegenüber seinen teureren Brüdern: Es wird auch in mehreren Farben wie Rot, Geld oder Blau angeboten. Kabelloses Aufladen nach Qi-Standard wrid ebenfalls unterstützt. Wasserfest und staubgeschützt ist das Smartphone nach IP67-Standard (XS: IP68).

Von vorne unterscheidet sich das iPhone XR optisch nicht von den Top-Modellen. Statt eines OLED-Displays gibt es hier ein LCD-Display (1.792 x 828 Px; 326 ppi). Auch dieses kann mit seiner Darstellungsqualität durchaus überzeugen. Lediglich bei der Helligkeit und beim Kontrast muss es sich gegen den XS-Modellen geschlagen geben.

Auf der Rückseite gibt es sich aufgrund der Einzelkamera schnell zu erkennen. Das ist der zweite große Unterschied zu den teureren Brüdern, die auf eine Dual-Kamera setzen. Insgesamt gibt die 12 MP Kamera des iPhone XR aber ein gute Vorstellung ab. Um das fehlende Teleobjektiv auszugleichen, setzt Apple auf intelligente Software, was auch weitestgehend klappt. So sorgt "Smart HDR" dafür, dass die Aufnahmen auch bei schlechten Lichtverhältnissen sehr ordentlich werden. Beim Zoomen stößt das Gerät aber schnell an seine Grenzen.

Und auch beim Bokeh-Effekt gibt es Einschränkungen. Dieser funktioniert beim XR nur mit Menschen. Hier kann man den Hintergrund unscharf machen. Tiere und Objekte werden jedoch nicht erkannt. Bei den XS-Modellen hingegen schon. Keine Unterschiede gibt es bei der...

...aufwendigen True-Depth-Frontkamera für die Face ID, die auch beim iPhone XR in der breiten Notch sitzt. Die Gesichtserkennung ist binnen weniger Minuten eingerichtet und funktioniert danach blitzschnell und sehr zuverlässig - selbst bei Dunkelheit. Störend ist jedoch, dass man bei den iPhones nach dem Entsperren noch einmal extra über das Display wischen muss. Hier wäre es besser, wenn das Smartphone sofort per Face ID komplett entsperrt würde.

Mit dem A12-Bionic-Prozessor hat Apple den derzeit schnellsten Smartphone-Chip am Start. Der Prozessor setzt auf zwei High-Performance-Kerne, die um 15 Prozent mehr Power liefern sollen. Die vier weiteren Rechenkerne dienen zum Energiesparen (50 Prozent effizienter). Im Geekbench-Test zeigte der Chip der Android-Konkurrenz bereits die Rücklichter. Davon profitiert man natürlich auch im Alltag. Egal was man mit dem iPhone XR macht,...

...es ist extrem schnell: Ein kurzer Druck auf das Icon und die App ist geöffnet, Internetseiten werden im Nu aufgebaut und spiele laufen flüssig. Die praktische 3D-Touch-Funktion, dank der das Display auf unterschiedliche Druckstärken verschieden reagiert, fehlt jedoch leider komplett. Ansonsten funktioniert die Bedienung ohne Home-Button flüssig und intuitiv. Mit dem Akku kommt man selbst bei intensiver Nutzung gut über den Tag.

Zu den wenigen Schwachpunkten zählen die Sprach­qualität beim Telefonieren, die uns nicht vom Hocker gehauen hat, sowie der bei iPhones übliche Verzicht auf einen Steck­platz für microSD-Karten. An das Fehlen eines herkömm­lichen Kopf­hörer­anschlusses haben sich Apple-Fans mittlerweile gewöhnt. Bei der aktuellen Generation liegt aber kein Adapter mehr bei. Wer also Kopf­hörer mit einem 3,5mm-Klinkenstecker verwenden will, muss sich einen kaufen. Und das mitgelieferte Netzteil ist nicht auf schnelles Aufladen ausgelegt.

Neben der 64 GB Einstiegsversion ist das Apple-Smartphone auch noch mit 128 GB (909 Euro) und 256 GB (1.019 Euro) erhältlich. Fazit: Wer mit den (wenigen) wesentlichen Abstrichen zu den XS-Modellen wie Einzelkamera, LCD-Display und das Fehlen von 3D-Touch leben kann, bekommt mit dem XR jenes Apple-Smartphone, welches aktuell das beste Preis/Leistungsverhältnis bietet.

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Das neue iPhone XR im Test

Die Preisliste geht bei 849 Euro los. Das ist zwar nach wie vor weit von einem Billig-Preis entfernt, im Vergleich zu den beiden Top-Modellen XS (5,8 Zoll, ab 1.149 Euro) und XS Max (6,5 Zoll, ab 1.249 Euro) ist das 6,1 Zoll große Apple-Smartphone aber dennoch günstig.

An der Verarbeitungs- und Materialqualität gibt es auch beim "Billig-iPhone" nichts auszusetzen. Daran ändert auch das Gehäuse aus Aluminium statt Edelstahl nichts. Zudem hat das iPhone XR einen Vorteil gegenüber seinen teureren Brüdern: Es wird auch in mehreren Farben wie Rot, Geld oder Blau angeboten. Kabelloses Aufladen nach Qi-Standard wrid ebenfalls unterstützt. Wasserfest und staubgeschützt ist das Smartphone nach IP67-Standard (XS: IP68).

Von vorne unterscheidet sich das iPhone XR optisch nicht von den Top-Modellen. Statt eines OLED-Displays gibt es hier ein LCD-Display (1.792 x 828 Px; 326 ppi). Auch dieses kann mit seiner Darstellungsqualität durchaus überzeugen. Lediglich bei der Helligkeit und beim Kontrast muss es sich gegen den XS-Modellen geschlagen geben.

Auf der Rückseite gibt es sich aufgrund der Einzelkamera schnell zu erkennen. Das ist der zweite große Unterschied zu den teureren Brüdern, die auf eine Dual-Kamera setzen. Insgesamt gibt die 12 MP Kamera des iPhone XR aber ein gute Vorstellung ab. Um das fehlende Teleobjektiv auszugleichen, setzt Apple auf intelligente Software, was auch weitestgehend klappt. So sorgt "Smart HDR" dafür, dass die Aufnahmen auch bei schlechten Lichtverhältnissen sehr ordentlich werden. Beim Zoomen stößt das Gerät aber schnell an seine Grenzen.

Und auch beim Bokeh-Effekt gibt es Einschränkungen. Dieser funktioniert beim XR nur mit Menschen. Hier kann man den Hintergrund unscharf machen. Tiere und Objekte werden jedoch nicht erkannt. Bei den XS-Modellen hingegen schon. Keine Unterschiede gibt es bei der...

...aufwendigen True-Depth-Frontkamera für die Face ID, die auch beim iPhone XR in der breiten Notch sitzt. Die Gesichtserkennung ist binnen weniger Minuten eingerichtet und funktioniert danach blitzschnell und sehr zuverlässig - selbst bei Dunkelheit. Störend ist jedoch, dass man bei den iPhones nach dem Entsperren noch einmal extra über das Display wischen muss. Hier wäre es besser, wenn das Smartphone sofort per Face ID komplett entsperrt würde.

Mit dem A12-Bionic-Prozessor hat Apple den derzeit schnellsten Smartphone-Chip am Start. Der Prozessor setzt auf zwei High-Performance-Kerne, die um 15 Prozent mehr Power liefern sollen. Die vier weiteren Rechenkerne dienen zum Energiesparen (50 Prozent effizienter). Im Geekbench-Test zeigte der Chip der Android-Konkurrenz bereits die Rücklichter. Davon profitiert man natürlich auch im Alltag. Egal was man mit dem iPhone XR macht,...

...es ist extrem schnell: Ein kurzer Druck auf das Icon und die App ist geöffnet, Internetseiten werden im Nu aufgebaut und spiele laufen flüssig. Die praktische 3D-Touch-Funktion, dank der das Display auf unterschiedliche Druckstärken verschieden reagiert, fehlt jedoch leider komplett. Ansonsten funktioniert die Bedienung ohne Home-Button flüssig und intuitiv. Mit dem Akku kommt man selbst bei intensiver Nutzung gut über den Tag.

Zu den wenigen Schwachpunkten zählen die Sprach­qualität beim Telefonieren, die uns nicht vom Hocker gehauen hat, sowie der bei iPhones übliche Verzicht auf einen Steck­platz für microSD-Karten. An das Fehlen eines herkömm­lichen Kopf­hörer­anschlusses haben sich Apple-Fans mittlerweile gewöhnt. Bei der aktuellen Generation liegt aber kein Adapter mehr bei. Wer also Kopf­hörer mit einem 3,5mm-Klinkenstecker verwenden will, muss sich einen kaufen. Und das mitgelieferte Netzteil ist nicht auf schnelles Aufladen ausgelegt.

Neben der 64 GB Einstiegsversion ist das Apple-Smartphone auch noch mit 128 GB (909 Euro) und 256 GB (1.019 Euro) erhältlich. Fazit: Wer mit den (wenigen) wesentlichen Abstrichen zu den XS-Modellen wie Einzelkamera, LCD-Display und das Fehlen von 3D-Touch leben kann, bekommt mit dem XR jenes Apple-Smartphone, welches aktuell das beste Preis/Leistungsverhältnis bietet.

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