Innovative Top-Smartphones

Google greift jetzt mit dem Pixel 3 (XL) an

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iPhone XS, Galaxy S9, P20 Pro und Co bekommen einen starken Herausforderer.

Wie an dieser Stelle angekündigt, hat Google am Dienstag seine neuen Top-Smartphones vorgestellt. Mit dem „Pixel Stand“ wurde zudem ein praktisches Zubehör präsentiert. Da das Pixel 3 und Pixel 3 XL im Vorfeld mehrmals geleakt wurden (inklusive Hands-on-Videos) und in Hongkong sowie in Kanada in (Online-)Shops bereits gekauft werden konnten, blieben Überraschungen aus. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass es sich bei den Geräten um hervorragende Smartphones handelt, die es mit den besten Android-Konkurrenten (Sony Xperia XZ3, Samsung Galaxy S9+, Huawei P20 Pro, LG G7 Thinq, etc.) und den neuen iPhone-XS-Modellen aufnehmen können.

Google greift jetzt mit dem Pixel 3 (XL) an
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Ausstattung und Google Assistant

Das Pixel 3 und Pixel 3 XL werden von Qualcomms aktuellem Top-Chip Snapdragon 845 angetrieben, vertrauen auf 4 GB RAM, sind mit 64 oder 128 GB Speicher (nicht erweiterbar) zu haben, laufen mit Android 9 "Pie" und sind nach dem IP68-Standard zertifiziert und somit wasserdicht und staubgeschützt. Features wie NFC, schnelles LTE, Bluetooth 5.0, WLAN ac, USB-C-Anschluss oder A-GPS sind natürlich bei beiden Varianten mit an Bord. Die Rückseite besteht nun auch bei den Google-Handys aus Glas. Darunter kommen wieder zwei verschiedene Oberflächen-Finishes zum Einsatz. Ein aus Edelstahl gefertigter Rahmen rundet den guten Qualitätseindruck ab. Mit Just Black, Clearly White und Not Pink stehen drei Farben zur Wahl. Natürlich ist auch der  Google Assistant  integriert. Der smarte Helfer beantwortet Fragen oder steuert das Smartphone und kompatible Smart-Home-Geräte per Sprachbefehl. Besonders cool: Der Assistant kann dank „Active Edge“ auch durch das gleichzeitige Drücken beider Seiten des Pixel 3 (XL) aktiviert werden.

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Zwei Größen und praktische Ladefeatures

Beim Pixel 3 XL kommt ein 6,3 Zoll Display mit 2.880 x 1.440 Pixel zum Einsatz. Zudem verfügt die größere Variante über eine Notch (Display-Aussparung) in der Sensoren, der Ohrhörer und die Dual-Frontkamera (2 x 8 MP) integriert ist. Auch das normale Pixel 3, das auf ein 5,5 Zoll Display (2.160 x 1.080 Px) setzt, bietet eine 8 MP Dual-Frontkamera. Diese ist hier jedoch links oben verbaut. Zum Vergleich: das iPhone XS und das XS Max bieten Diagonalen von 5,8 bzw. 6,5 Zoll. Eine Kopfhörerbuchse ist wie bei den Apple-Smartphones (leider) nicht an Bord. Google liefert die Geräte aber mit Pixel-USB-C-Kopfhörern, einem Kopfhöreradapter (USB-C auf 3,5-mm-Klinke) und dem Quick Switch Adapter für einen raschen Wechsel vom alten Smartphone aus. Zudem bringt das Pixel 3 (XL) ein 18-Watt-Schnellladegerät mit, das in nur 15 Minuten Ladezeit bis zu 7 Stunden Akkulaufzeit ermöglichen soll. Künstliche Intelligenz (KI) soll für eine längere Laufzeit sorgen. Mit der KI-basierten Funktion “Intelligenter Akku” werden die wichtigsten Apps bevorzugt mit Energie versorgt, was die Effizienz deutlich verbessern soll. Passend zum Start der neuen Smartphones wird auch ein Qi-kompatibles, drahtloses Ladegerät namens „Pixel Stand“ in den Handel kommen, das separat erhältlich ist (Details siehe unten).

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© Screenshot: YouTube/Engadget
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Kamera mit "nur" einer Linse aber Top-Qualität.

Kameras setzen voll auf KI

Bei der Hauptkamera geht Google wieder einen eigenen Weg. Während bis auf das Xperia XZ3 mittlerweile so gut wie alle Flaggschiff-Modelle auf rückseitige Kameras mit zwei oder sogar drei Linsen setzen, bleibt das Pixel 3 (XL) der Einzelkamera treu. Wie die Testergebnisse des Pixel 2 (XL) zeigen, ist daran auch nichts auszusetzen, wenn die Kamera dermaßen gut funktioniert. Und heuer hat Google noch einmal ordentlich nachgelegt. So nutzt die Pixel 3 (XL) Hauptkamera KI und smarte Software, um das Beste aus dem 12,2 MP Sensor herauszuholen.

Konkret verfügen die Smartphones über folgende Technologien:

  • “Top-Foto” soll dank KI dabei helfen, immer das perfekte Bild einzufangen. Wenn der User ein Foto macht, werden die Bilder kurz vor und kurz nach Drücken des Auslösers analysiert, um dasjenige zu finden, auf dem alle Personen lächeln, die Augen offen haben und in die Kamera schauen. Wenn eins dieser Bilder besser ist als das direkt beim Auslösen aufgenommene, wird vorgeschlagen, dieses zu speichern.
  • Beim Heranzoomen mit einer Smartphone-Kamera erscheint das Bild oftmals grobkörnig. Um dem entgegen zu setzen, greift Google auf “Super-Resolution-Zoom” zurück. Diese Technik der Computational Photography, die traditionell in der Astronomie und wissenschaftlichen Bildgebung zum Einsatz kommt, soll beim Zoomen mit dem Pixel 3 (XL) scharfe Detailwiedergabe ermöglichen. Konkret wurde durch das aus der Satellitenfotografie abgeleitete Verfahren die digitale Zoom-Funktion erheblich verbessert, so dass Details in der Ferne besonders scharf erscheinen.
  • Mit den neuen Smartphones sollen ohne Blitz natürlich wirkende Fotos in dunkler Umgebung gelingen. „Nachtsicht“ ermögliche helle, detailgetreue Aufnahmen in natürlichen Farben, so Google.
  • Dank der Funktion Gruppenselfies sollen viele Menschen auch ohne Selfie-Stick aufs Bild passen. Hier spielen die beiden 8 MP Linsen der Frontkamera, bei der der der Weitwinkelbereich stark erweitert wurde, ihre Stärke aus. Eine Software-Korrektur sorgt dafür, dass die Gesichter trotzdem nicht verzerrt erscheinen. 

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Dank Gruppenselfie-Funktion passen viele Personen aufs Bild (ohne Selfie-Stick)

 

  • Der "Fotobox"-Modus soll wiederum dank KI erkennen, dass der Nutzer für ein Selfie bereit ist, wenn er/sie lächelt oder eine Grimasse schneidet. Der Modus macht das Foto dann ganz allein, ohne dass man auf den Auslöser drücken muss.
  • Im Porträtmodus können die User auch nach der Aufnahme die Unschärfe des Hintergrundes oder den scharf gestellten Bildbereich ändern. Neu auf dem Pixel 3( XL) ist dabei der “Farbakzent”: hier kann man einen bestimmten Bereich (ein Highlight) in Farbe herausstellen, während der Hintergrund schwarz-weiß wird. Praktisch: Das funktioniert für die Rück- und Frontkamera.
  • Bei Videos gibt es ebenfalls Verbesserungen: Will man etwas filmen, das sich ständig bewegt (kleines Kind, Welpen, etc.), soll der fixierte Fokus dafür sorgen, dass die Pixel 3-Kamera bei der Aufzeichnung automatisch immer ein scharfes Bild erzeugt. Und für Selfievideos, die der User während er geht oder sich bewegt aufnimmt, haben die Smartphones eine neue Videostabilisierung für die Frontkamera.
  • Last but not least wurde auch noch an den Spieltrieb gedacht. Mit der Funktion „Playground“ können Fotos, Selfies und Videos zum Leben erweckt werden. Das funktioniert, indem man Superhelden, animierte Sticker und Untertitel hinzufügt. Zur Feier des zehnjährigen Jubiläums der Marvel Studios hat Google einen Exklusiv-Deal geschlossen. Den Pixel-3-Besitzern stehen also die bekannten Figuren des Marvel Universums zur Verfügung.

 

Unbegrenzter Speicherplatz und neue Lens-Features

Google spendiert allen Pixel-3-(XL)-Besitzern unbegrenzten Speicherplatz für Fotos und Videos. Diese können sogar in Originalauflösung in die Cloud hochgeladen werden. Da ist nach einer gewissen Zeit die automatische Suchfunktion sicher praktisch. Wenn man später in Google Fotos z.B. nach „Strand“ sucht, werden alle Strandfotos angezeigt, die jemals mit dem Smartphone gemacht wurden. So behält man auch nach einigen Jahren den Überblick. Ein weiteres Highlight stellen die neuesten Lens-Features da. Hier zeigt Google einmal mehr seine Führungsrolle in Sachen KI. Wenn der User etwas sieht, über das er mehr wissen will, muss man dafür nur die im Pixel 3 (XL) integrierte Lens-Funktion nutzen. Mit dieser können die Nutzer u.a. Texte scannen und übersetzen, ähnliche Kleidungsstücke finden, Infos zu Bauwerken abrufen oder unbekannte Pflanzen und Tiere identifizieren. Die Aktivierung erfolgt einfach durch langes Drücken des Kamerabildes in der Pixel 3-Kamera. Wenn man die Kamera beispielsweise auf eine URL, einen QR-Code auf einem Flyer oder eine E-Mail-Adresse auf einer Visitenkarte richtet, schlägt Google Lens automatisch die nächste Aktion vor, wie zum Beispiel einen neuen Kontakt erstellen. Bei der Funktion werden die Informationen im Bild identifiziert, ohne dass das Smartphone dafür in Kontakt mit der Cloud treten muss. Die "Lens"-Berechnung findet lokal auf dem Gerät statt.

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Beim Pixel 3 XL gibt es eine Notch.

Smartphone sinnvoll nutzen

Bei Android 9 hat Google erstmals ein Feature eingebaut, das dabei helfen soll, dass man sein Smartphone nur dann nutzt, wenn man es auch wirklich braucht. Beim Pixel 3 (XL) wird dieses „Digital Wellbeing“ nun nochmals ausgebaut. Zu den verfügbaren Tools gehören unter anderem ein Dashboard, das zeigt, wie der Nutzer seine Zeit auf dem Smartphone verbringt, und die Möglichkeit, bei bestimmten Apps Zeitlimits zu setzen. Ein neuer Entspannungsmodus stellt das Display abends auf Graustufen um. Wenn man nicht durch Anrufe oder Benachrichtigungen gestört werden will, lässt sich mit dem „Pssst-Modus“ durch das einfache Umdrehen des Smartphones die Funktion “Bitte nicht stören” einschalten.

Sicherheitschip

Die neuen Smartphones enthalten erstmals einen besonders abgeschotteten Sicherheitschip, den Google "Titan M" nennt. Dieser ähnelt stark dem Konzept, das Apple bereits im Jahr 2013 beim iPhone eingeführt hat. Hier werden unter anderem biometrische Daten sowie verschlüsselte Informationen für digitales Bezahlen aufbewahrt. 

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Pixel Stand macht das Smartphone zur Schaltzentrale.

Pixel Stand

Wie bereits erwähnt, handelt es sich beim separat erhältlichen "Pixel Stand" um ein Qi-kompatibles, drahtloses Ladegerät. Doch das ist nicht alles: Während des Aufladens mit der neuen Docking-Station wird das Pixel 3 (XL) zu einem von Google Assistant unterstützten intelligenten Lautsprecher und Display, einem digitalen Bilderrahmen oder einem Bedienfeld für das Smart Home. Es gibt aber noch weitere Einsatzmöglichkeiten: Mit dem Tageslichtwecker wird das Display über 15 Minuten hinweg langsam heller und simuliert so einen Sonnenaufgang. Das soll für ein besonders sanftes Aufwachen sorgen.

>>>Nachlesen:  Googles iPhone-XS-Gegner vorab getestet und bestellbar

Verfügbarkeit und Preise

Abschließend gibt es noch eine schlechte Nachricht. Google hat am Dienstag noch nicht verraten, ob das Pixel 3 (XL) auch offiziell nach Österreich kommt. Das Pixel 2 (XL) wurde bei uns nicht verkauft. Das könnte beim Nachfolger jedoch anders aussehen, denn mittlerweile bietet der Suchmaschinenriese hierzulande auch seine smarten "Home“-Lautsprecher und seinen WLAN-Mesh-Router an. In Deutschland starten die Smartphones jedenfalls sofort. Bei unseren Nachbarn kann das Pixel 3 jetzt ab 849 Euro und das Pixel 3 XL ab 949 Euro im Google Store oder Fachhandel (MediaMarkt) vorbestellt werden und sind ab 2. November 2018 verfügbar. Auch einige Mobilfunkanbieter (Vodafone, Deutsche Telekom, 1&1, etc.) nehmen sie ins Programm. Fix ist, dass die beiden Smartphones neben Deutschland bald in Australien, Kanada, Frankreich, Japan, Indien, Irland, Italien, Singapur, Spanien, Taiwan, UK und den USA erhältlich sein werden.

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