Sicherheitsprobleme

Herzschrittmacher im Visier von Hackern

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Linzer Forscher wollen die lebensnotwendigen Geräte nun schützen.

Forscher am Institut für Wirtschaftsinformatik der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) arbeiten daran, Herzschrittmacher vor Hackern zu schützen. Diese kleinen, in den Körper implantierten Computer leisten immer mehr, werden in Netzwerke eingebunden und kommunizieren mit anderen Geräten. Damit werden sie aber auch anfälliger für Sicherheitsprobleme.

Noch kein realer Fall bekannt
In der amerikanischen TV-Serie "Homeland" wird ein Vizepräsident durch einen gehackten Herzschrittmacher ermordet. Dass in der Realität Patienten zu Schaden gekommen wären, sei nicht bekannt, so JKU-Professor Johannes Sametinger. "Dass medizinische Geräte heutzutage unzureichend vor Angriffen von außen geschützt sind, wurde von Security-Experten aber vielfach gezeigt."

>>>Nachlesen: Hacker können Menschen töten

"Security Scores" sollen für Sicherheit sorgen
Sametinger hat während eines Aufenthalts an der University of Arizona in den USA mit US-Kollegen die speziellen Herausforderungen für sichere medizinische Geräte erarbeitet. "Darauf aufbauend, haben wir vorgeschlagen, sogenannte ,Security Scores' einzuführen. Dabei bewerten wir, wie schützenswert Daten sind, die auf einem Gerät verarbeitet werden, welche Wirkung ein Gerät auf Patienten haben kann und wie exponiert es ist." Daraus kann man den nötigen Security-Aufwand ableiten, Schwachstellen ausmachen und Schutzmaßnahmen einleiten.

Positive Resonanz
Auf die Arbeit gab es bereits wissenschaftliche Resonanz: Die ersten Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Communications of the ACM" vorgestellt und waren sogar für den Best Paper Award nominiert. Zudem präsentierte Sametinger sie diese Woche bei einer internationalen Tagung in Rom und soll das demnächst auch bei einer Expertenkonferenz in Pasadena (USA) machen.

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