Namenszusatz "by Runtastic"

Runtastic heißt jetzt "adidas Running"

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Heimische Fitness-App hat ab sofort auch ein neues Logo - mit den drei Streifen.

Nun hat Runtastic das  Geheimnis um den neuen Namen und Look  gelüftet: Die heimische Fitness-App heißt jetzt "adidas Running" und hat auch ein neues Icon, mit dem bekannten Logo des Sportartikelherstellers inklusive der drei Streifen - mit dem Namenszusatz "by Runtastic" soll die ursprüngliche Marke aber erhalten bleiben. Die zweite Runtastic-App "Results" heißt künftig "adidas Training by Runtastic". Auch die zweite App ist am Adidas-Logo erkennbar. Der neue Runtastic-Chef, der US-Amerikaner  Scott Dunlap , verteidigte die neue Strategie.

Der Name Runtastic steht in Österreichs Wirtschaft stellvertretend für den erfolgreichen Aufbau eines Start-ups. Seit 2015 gehört die oberösterreichische Firma zur Gänze zum deutschen Sportartikelkonzern Adidas. Der  Verkauf um 220 Mio. Euro  war einer der größten der heimischen Start-up-Szene. Zuletzt sorgte die Firma jedoch mit der  Einstellung der Web-Version für verärgerte Nutzer.  Viele meldeten sich daraufhin sogar von der App ab.

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So sieht das neue Icon aus - Adidas Logo auf grünem statt Läufer auf blauem Hintergrund.

Teil der neuen Markenstrategie

"Die Idee, die Marken Runtastic und Adidas näher zusammenbringen, war unsere hier bei Runtastic", sagte Dunlap im Gespräch mit der APA im Vorfeld der Präsentation der neuen Markenstrategie. Ziel sei es, noch mehr Menschen auf der ganzen Welt zum Laufen zu motivieren. Künftig können Nutzer durch gelaufene Kilometer Punkte für das Adidas-Vorteilsprogramm "Creators Club" sammeln.

Runtastic habe für Adidas nach wie vor einen hohen Wert, in den App Stores werde sehr oft gezielt nach "Runtastic" gesucht, erklärte Dunlap. "Wir lassen die Marke keinesfalls verschwinden." Im Geschäftsbericht 2018 von Adidas wurde die Marke Runtastic per Jahresende mit einem Wert von 31 Mio. Euro in der Bilanz geführt. Abschreibungen ergäben sich durch die neuen Namen nicht, sagte Dunlap.

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Auch wenn man eine neue Trainingseinheit startet, ist nur mehr das Adidas-Logo zu sehen.

Runtastic sei nach wie vor innovativ

Aus Dunlaps Sicht ist Runtastic nach wie vor ein innovatives Start-up, verfüge nun aber über die Kraft der Marke Adidas. Er selbst habe vor ungefähr fünf oder sechs Jahren das erste Mal von Runtastic gehört, als die Oberösterreicher Teil einer Welle neuer Fitness-Apps waren und zur Nummer eins in Europa aufstiegen. In den USA seien viele der tollen Runtastic-Funktionen kopiert worden, so Dunlap.

Dunlap, selbst passionierte Trailrunner und Blogger, sieht die Stärke von Runtastic darin, Menschen für Sport zu motivieren. In den letzten Jahren habe der Markt für Fitness-Apps eine "natürliche Evolution" durchgemacht, mit dem Ergebnis, dass sich die einzelnen Anbieter auf unterschiedliche Dinge fokussierten. "Was ich an dieser Branche wirklich schätze, ist die große Auswahl und dass man sich nicht für eine App entscheiden muss", so Dunlap, der seine Sportaktivitäten mit mehreren Diensten aufzeichnet.

>>>Nachlesen:  Amerikaner wird neuer Runtastic-Chef

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Über Geschmack lässt sich nicht streiten, aber irgendwie wirkt das Icon etwas unscheinbar.

Linz bleibt Hauptstandort

Der neue Runtastic-Chef betonte, dass die Firma mit Sitz in Pasching bei Linz mit seinen über 200 Mitarbeitern in Österreich bleiben werde. Auf den Personalstand hätten die Umbenennung und die stärkere Verschränkung mit Adidas keinen Einfluss. Auch am Geschäftsmodell, mit Premium-Services für zahlende User Geld zu verdienen, soll festgehalten werden. Im August war als Teil der Neuerungen die Runtastic-Webversion eingestellt worden, was für Kritik gesorgt hatte. Dunlap sagte, nur ein kleiner Teil der User habe die Webseite aktiv genutzt.

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Dunlap folgte heuer Runtastic-Mitgründer und Firmenlenker  Florian Gschwandtner  nach, nachdem sich dieser Ende 2018 aus dem Unternehmen zurückgezogen hatte. Gschwandtner hatte die App 2009 gemeinsam mit drei Studienkollegen entwickelt. 2013 übernahm der deutsche Medienkonzern Axel Springer 50,1 Prozent der Runtastic GmbH. Mitte 2015 schluckte der deutsche Sportartikelhersteller Adidas Runtastic zur Gänze.

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Auch Asics kaufte sich Fitness-App

Adidas ist nicht der einzige Sportartikelhersteller, der eine Sport-App im Portfolio hat. Endomondo und MyFitnessPal gehören seit Anfang 2015 zum US-Konkurrenten Under Armour, Runkeeper wurde 2016  von Asics gekauft . Puma und Nike haben eigene Smartphone-Apps im Angebot.

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