Nach Kurz-Video

Josefstadt-Direktor schießt gegen Hörbiger

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Föttinger: "Ich weiß nämlich nicht, wen sie mit dem Wort 'Wir' meint." 

Das Video, in dem Schauspielerin Christiane Hörbiger ihre Unterstützung für ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz ausdrückte, sorgt weiter für Gesprächsstoff. Am Dienstag äußerte sich Herbert Föttinger, Direktor des Theaters in der Josefstadt, zur Causa. "Mich macht diese Videobotschaft ratlos", erklärte er gegenüber der APA. Vor allem stoße er sich an Hörbigers Verwendung des Wortes "Wir".
 
"Ich weiß nämlich nicht, wen sie mit dem Wort 'Wir' meint. Ich schließe einfach aus, dass Christiane Hörbiger in einer Art Allmachtsfantasie stellvertretend für die gesamte österreichische Bevölkerung spricht. Ich schließe auch aus, dass sie das Wort 'Wir' als Pluralis Majestatis verwendet." Sie könne damit also nur ihre Familie oder die Kulturschaffenden Österreichs gemeint haben. "Wenn ersteres zutrifft, muss sie das mit ihrer Familie klären", so Föttinger.
 
Nicht einverstanden ist der Theaterdirektor jedenfalls mit einem stellvertretenden Statement für die Kulturszene. "Falls sie mit dem Wort 'Wir' alle Kulturschaffenden Österreichs gemeint hat, muss man zwingend klarstellen, dass nicht alle Kulturschaffenden die Sehnsucht haben, dass das Schicksal unseres kleinen geliebten Österreichs in die Hände von Sebastian Kurz gelegt wird. Im Zuge eines emotionalen Wahlkampfes sollten nicht die letzten Reste von Besonnenheit und Vernunft unser kleines geliebtes Österreich verlassen."
 
Am Sonntag wurde von der ÖVP das "Wir für Kurz"-Video verbreitet, in dem sich Hörbiger nicht nur als Anhängerin des ÖVP-Obmanns outete, sondern auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner scharf attackierte. So bezeichnete Hörbiger den gegen Kurz eingebrachten Misstrauensantrag als "vollkommen verblödet". Ein Gesprächsangebot von Rendi-Wagner lehnte sie mit dem Verweis auf eine aktuelle ärztliche Behandlung ab.
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