Wird es gecancelt?

Politiker & Ex-Könige fordern: Aus für das Dschungelcamp

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In die Australische Feuerkatastrophe passt keine Spaßsendung, so der Tenor.

Der  Premierminister  Australiens, Scott Morrison, fürchtet, dass die Feuerkatastrophe mehrere Monate lang noch nicht vorbei sein könnte. Die traurige Bilanz:  Mittlerweile sind landesweit rund acht Millionen Hektar Land den Bränden zum Opfer gefallen, das entspricht nahezu der Fläche der Insel Irland. In den Flammen starben seit September 25 Menschen und 1,25 Milliarden (!) Tiere. Schäden im Zusammenhang mit dem Feuer belaufen sich auf über 435 Millionen Euro.

"Tanz auf dem Vulkan"

Trotz der Gefahren und der schrecklichen Situation der Australier plant RTL auch dieses Jahr wie immer ihren Hit " Ich bin ein Star - Holt mich hier raus ", auszustrahlen. Neben Kritik von Fans der Show haben sich nun auch Politiker für das Aussetzen des Formates dieses Jahr ausgesprochen. 

Karl Lauterbach SPD
© Getty Images
× Karl Lauterbach SPD

Karl Lauterbach, SPD

Politiker für Stopp der Sendung

Karl Lauterbach von der SPD äußerte sich dazu: "Ich finde es angemessen, während dieser Brände die Sendung Dschungelcamp, die ich persönlich aber auch grundsätzlich entbehren könnte, dort nicht weiter zu drehen", wie er zur "Bild" meinte. Das Ganze erinnere ihn an einen Tanz auf dem Vulkan. Via "Bild" meldeten sich noch zahlreiche andere Politiker. Thomas Hacker von der FDP wünscht sich eine "gewisse Sensibilität", Johannes Selle von der CDU spricht von einer "Geschmacklosigkeit, im Dschungel zu lümmeln und rauchende Gestalten rumlaufen zu sehen." Die grüne medienpolitische Sprecherin Margit Stumpp ist gegen die Sendung, denn es sei nicht der richtige Zeitpunkt "für den Dreh leichter Unterhaltung in das gebeutelte Australien zu fliegen, das die Krise noch lange nicht bewältigt hat und wo täglich Leben in Gefahr sind. 

Ex-König Peer Kusmagk hat Vorschlag

Auch Ex-Dschungelkönig Peer Kusmagk äußert sich zur Debatte um das Aussetzen der Show in diesem Jahr. Er meint: "Ich gucke in diesen Tagen mit sehr gemischten Gefühlen nach Australien. Einerseits bereitet RTL dort die größte Show des deutschen Fernsehens vor. Auf der anderen Seite sterben dort nicht nur sehr viele Menschen, sondern auch sehr viele Tiere und unsere Umwelt ist in akuter Gefahr. Das ist ein großes Problem, da überhaupt Vorfreude für das diesjährige Dschungelcamp aufkommen zu lassen.“ Er sieht die Katastrophe als Chance, den Menschen vorm TV aus erster Hand von der australischen Katastrophe zu berichten. RTL solle verantwortungsvoll bei der Berichterstattung vorgehen. Sein Vorschlag: Die Gewinnerprämie von 100.000 Euro an die Opfer der Brände zu spenden. Auch Ingrid van Bergen, die Königin der Sendung 2009 ist gegen die Ausstrahlung: "Das Dschungelcamp muss abgesagt und verschoben werden! In Australien ist im Moment die Hölle los. Da sind schon 300.000 Tiere verbrannt, das ist ganz, ganz furchtbar. In die absolute Katastrophe passt jetzt keine solche Spaßsendung. Der Schutz der Lebewesen hat absoluten Vorrang.“

Keine Absage von RTL

RTL plant laut aktuellen Äußerungen nicht, das Dschungelcamp dieses Jahr ausfallen zu lassen. Das Argument dafür: Die Brände seien 2 bis 3 Autofahrstunden vom Drehort entfernt.

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