Schärfere Spielregeln?

ORF: Stars lösen Polit-Wirbel aus

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ORF prüft strengere Regeln für freie ORF-Stars und arbeitet an Richtlinien für Social Media.

Erst sorgte ORF-Talkerin Vera Russwurm für Aufregung, weil sie sich als „Gesundheitskoordinatorin“ für eine Bewegungs- und Ernährungskampagne der türkis-blauen Regierung engagiert, dann legte Robert Kratky noch einmal ordentlich nach: Der Ö3-Star wetterte am Dienstag in einem Insta­gram-Video gegen die Burschenschaft „Teutonia“, weil diese in einem Posting den in der NS-Zeit gebräuchlichen Begriff „Ostmark“ für Österreich verwendet hatte.

Verschärfung?

Nun sorgen sowohl Polit-Engagement – obgleich Russwurm in ÖSTERREICH betont, dass ihre Mitwirkung „nichts mit Politik zu tun“ habe – als auch Wut-Video für heftige Diskussionen beim Öffentlich-Rechtlichen. So werden jetzt strengere Spielregeln in Sachen Vereinbarkeit für die freien ORF-Stars geprüft – wie sie bereits für die angestellten ORF-Nachrichtenjournalisten gelten.

Spielregeln für Twitter

Die FPÖ, die immer wieder gegen den ORF schießt, macht zudem seit Längerem Druck wegen Social-Media-Richtlinien für die Moderatoren. Auch ORF-General Alexander Wrabetz wünscht sich Spielregeln für ORF-Mitarbeiter auf Twitter, Facebook & Co. – wie es sie etwa bei BBC gibt – und arbeitet seit dem Sommer an einer entsprechenden Richtlinie. Sein erster Entwurf sorgte aber unter ORF-Stars wie Armin Wolf für Wirbel. Seither gab es regelmäßig Gespräche mit Betriebs- und Redakteursrat dazu – eine Einigung soll es demnächst geben.

Kratkys Wut-Video: "Nazi-Arschlöcher"

Auf Instagram wettert Kratky gegen die Burschenschaft "Teutonia", weil sie in einem Posting den in der NS-Zeit gebräuchlichen Begriff "Ostmark" verwendete: "Wer denkt, dass es in Ordnung ist, mit Begriffen um sich zu werfen, die von Nazi-Arschlöchern geprägt wurden, soll sich in Grund und Boden schämen."

Video zum Thema: "Ostmark"-Posting: Ö3-Kratky platzt der Kragen

 

Wieder FP-Angriff auf ORF: Vergleich mit DDR-Sendung

Beinahe wöchentlich attackieren Blaue den ORF – einer fordert jetzt Köpferollen.

Diesmal ist es ein ORF-Interview mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, das die FPÖ zur Weißglut bringt. Mediensprecher Hans-Jörg Jenewein attackierte am Mittwoch den Sendungschef des Innenpolitikmagazins Report für dessen Gespräch mit dem aus Tel Aviv zugeschalteten VdB. Grund des Ärgers waren die Fragen des Journalisten nach Israels FPÖ-Boykott.

„Einziges Ziel“ der „plumpen Interviewführung“ sei es demnach gewesen, „Van der Bellen einen ‚negativen Sager‘ über die FPÖ zu entlocken“, empört sich Jenewein. Der FP-Mandatar, der derzeit mit der ÖVP über ein neues ORF-Gesetz verhandelt, vergleicht den ­Report mit einer DDR-Sendung und erklärt: Es müsse im ORF „dringend auch eine personelle Neuausrichtung geben“.

 

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