"Es tanzt, wie es Politik gemacht hat"

Dancing Stars: Grosz ätzt gegen Petzner

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Der Auftakt seines Ex-Parteikollegen im ORF-Ballroom scheint dem Berufszyniker nicht gerade gefallen zu haben.

Es geht wieder heiß her im ORF-Ballroom: Am Freitagabend startete die neue, mittlerweile zwölfte Staffel des Erfolgsformats "Dancing Stars", und zum Auftakt mussten sich gleich alle neun Promis mit ihren Profitanzpartnern beweisen. Dem Saisonmotto "Großes Kino" gemäß gab es etliche cineastische Zitate. Wirklich ernst wird es dann kommende Woche, wenn das erste Paar die Show verlassen muss.

Warm anziehen muss sich da Stefan Petzner. Der Polit-Berater zählt zwar zu den bekannteren Gesichtern der illustren Promirunde, allerdings wusste er die Jury mit seinem Wiener Walzer in der ersten Show noch nicht zu begeistern. Nur magere 13 Jurypunkte nimmt er in die nächste Runde mit.

Grosz ätzt auf Facebook

Für Petzner ist aber nicht alles verloren. Er muss nun auf die Anrufe der Zuseher und seinen Cha-Cha-Cha nächste Woche hoffen. Einer, der sicher nicht für den Ex-Politiker in die Tasten haut, ist der ehemalige BZÖ-Kollege Gerald Grosz. Der Zyniker, der jeden Dienstag um 21 Uhr auf oe24.TV im Duell mit Sebastian Bohrn Mena für Aufregung sorgt, wettert auf Facebook nach der ersten Folge gegen Petzner. "Sein lahmer tänzerischer Auftritt ist eine Analogie zu seinem bisherigen politischen Dasein - es tanzt, wie es Politik gemacht hat", ätzt er. "Stefan Petzner, der Neue 'immer dabei' und keiner 'will ihn'. Den Tanzboden könnte man ebenso leicht in den Marchfelderhof verlegen", so Grosz weiter.

Am Ende seines Postings zeigt er sich aber "versöhnlich", wie er es nennt. "Ich wünsche Dir auf dem Tanzparkett – wie man so sagt – „Hals und Beinbruch", legt dann aber gleich wieder nach. "Einen Wunsch hätte ich aber noch: Möge Deine Suche Dich doch nie mehr in die Politik führen. Denn wie sagt man so schön: Schuster bleib bei Deinen Leisten. Und diese sind eindeutig im Orbit der Birgit Sarata zu finden. Liebes Publikum: Auch wenn der Fremdschämfaktor unermesslich ist, flehe ich frei nach Edith Klinger: bitte, bitte, bitte, ruft für unseren Petzibären an, er ist so a liabes Viecherl". Was Grosz unter "versöhnlich" versteht, bleibt nun jedem selbst überlassen.

Petzner antwortet

Mittlerweile hat Petzner auf die Attacke reagiert und nimmt es sportlich. "Schau Gerald, ich sehe das so (...): Ich gehe meinen Weg, du gehst deinen, für den ich dir nur das Beste wünsche." Der Ex-Politiker reagiert also gelassen auf den Angriff und hat wahrscheinlich ohnehin nur das Tanzen im Kopf.
 

Görgl: "Es ist ein bisschen ein Traum"

Vorerst durften sich die Tanzpartner noch gegenseitig beschnuppern und einmal in das "schillerndste Wohnzimmer des Landes", wie es Moderator Klaus Eberhartinger beschrieb, eintauchen. Nach zumindest 50 im Vorfeld absolvierten Trainingsstunden ließ sich festhalten: "Nicht schlecht für den Anfang." So urteilte jedenfalls Juror Dirk Heidemann angesichts der Leistung von Ex-Fußballer Peter Hackmair, der mit Julia Burghardt und einem Wiener Walzer das Parkett einweihen durfte. Hackmair selbst nahm es sportlich: "Es hat viele Hürden gegeben, angefangen bei der Hüfte, die alles andere als locker war."

Von der Spitzensportlerin zur Spitzenbewertung ging es für die ehemalige Skirennläuferin Elisabeth Görgl: Sie legte zu den Klängen von "What a Feeling" mit Thomas Kraml einen astreinen Cha-Cha-Cha hin, der bis auf ein paar Temposchwierigkeiten gegen Ende für beinahe einhellige Begeisterung bei der Jury - neben Heidemann wieder bestehend aus Nicole Hansen, Balazs Ekker und Karina Sarkissova - sorgte. "Es ist ein bisschen ein Traum, der für mich in Erfüllung geht", meinte Görgl noch atemlos im Gespräch mit Mirjam Weichselbraun.

"Schotti" wusste, auch ohne "Geriatriebonus" zu überraschen

Dafür gab es 25 Punkte, also nur einen mehr als für den langjährigen Volkstheaterdirektor Michael Schottenberg. Er hoffte zunächst auf einen "Geriatriebonus" und sorgte dann für eine waschechte Überraschung: Neben seinem Witz überzeugte er nämlich auch mit seinen Tanzschritten. "Ich habe den Mann auf dem Gang gesehen und mir gedacht: Der kann nie im Leben tanzen!", zeigte sich Ekker begeistert. Wie hart das "Dancing Stars"-Geschäft sein kann, musste danach Comedian Soso Mugiraneza erfahren, für den der Juror nur das Urteil "grauenvoll" parat hatte.

Boxerin Wesner haute alle um

Allerdings kann sich das Blatt schnell wenden, wie Nicole Wesner bewies: Machte die gebürtige Deutsche früher im Boxring von sich reden, sorgte sie gemeinsam mit Dimitar Stefanin für die beste Leistung des Abends und brachte sich zu den Klängen von "Chim Chim Cher-ee" mit 28 Jurypunkten in die Favoritenrolle. Dass Leidenschaft für das Tanzen nicht alles ist, musste hingegen Schauspielerin Sunnyi Melles erfahren, die sich allerdings noch respektabel aus der Affäre zog. Das galt mit Abstrichen auch für Stefan Petzner, der sich selbst dennoch folgendermaßen einschätzte: "Ich bin als ehemaliger Politiker bei der Pappalatur besser als beim Tanzen."

Mit etwas Verspätung hat auch Schauspieler Martin Leutgeb den Ballroom erreicht, war er doch bereits 2017 als "Dancing Star" vorgesehen, verletzte sich allerdings vor dem Start. Nun klappte es aber und gab es durchwegs positives Feedback, wobei Hansen einen guten Rat hatte: "Das Lied ist nicht schneller fertig, nur weil du schneller tanzt." Als erstes Frauenpaar der Show punkteten zum Abschluss dann noch Sängerin Virginia Ernst und Alexandria Scheriau, die sich mit 27 Punkten ebenfalls ganz vorne platzieren konnten.

Das Urteil der Jury sowie das Publikumsvoting nehmen die Kandidaten nun mit in die nächste Woche. Dann werden die bisher erzielten Punkte mit der neuen Wertung kombiniert, womit das Abenteuer für den ersten hoffnungsvollen "Dancing Stars"-Aspiranten bereits wieder ein Ende haben wird. Alle fokussieren sich aber auf das große Finale am 10. Mai. Dann wird sich entscheiden, wer zur illustren Riege der bisherigen Gewinner stößt: Marika Lichter (2005), Manuel Ortega (2006), Klaus Eberhartinger (2007), Dorian Steidl (2008), Claudia Reiterer (2009), Astrid Wirtenberger (2011), Petra Frey (2012), Rainer Schönfelder (2013), Roxanne Rapp (2014), Verena Scheitz (2016) und zuletzt Martin Ferdiny sicherten sich den Titel bereits.
 

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