In Tirol

Urteil im Jenny Mord: 20 Jahre Haft

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43-Jähriger zu 20 Jahren Haft verurteilt – Soll zweifache Mutter vorsätzlich getötet haben – Urteil nicht rechtskräftig.

Riesen Andrang im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Innsbruck, Spannung unter den Beobachtern bis zuletzt. Der Schwiegervater (43) musste sich wegen Mordes an der zweifachen Mutter Jennifer V. (26) aus Wörgl verantworten. Ein reiner Indizien-Prozess, denn regelrechte Beweise gegen den Angeklagten gab es nicht. Dennoch droht ihm lebenslang.

Jenny V. war im Februar nicht von der Arbeit nach Hause gekommen, wurde als vermisst gemeldet. Am 1. April wurde ihre Leiche im Inn entdeckt – Mordalarm. Der Schwiegervater war der Letzte, der die gebürtige Serbin gesehen und in seinem Auto mitgenommen hatte. Von diesem Zeitpunkt an gab es kein Lebenszeichen mehr von der 26-Jährigen.

 

Gefälschte SMS an
Familie verschickt

 

Was den Angeklagten verdächtig machte: Er soll nach dem Verschwinden der 26-Jährigen in deren Namen eine Abschieds-SMS an die Familie verschickt haben. Darüber hinaus recherchierte er im Internet, ob das ausgeschaltete iPhone von Jenny V. von der Polizei geortet werden könne. Außerdem habe er sich während des Ermittlungsverfahrens immer wieder in Widersprüche verwickelt, so der Staatsanwalt.

„Ich bin nicht schuldig. Ich glaube, sie hat sich selbst umgebracht, weil mein Sohn sie verlassen wollte“, sagte der 43-Jährige im Prozess. Dem widersprachen Mutter und Bruder des Opfers, belasteten den Schwiegervater schwer.

 

Urteil: 20 Jahre Haft für Schwiegervater

 

Der 43-Jähriger ist am Donnerstag am Landesgericht Innsbruck wegen Mordes zu 20 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Verteidigung meldete sofort Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde an. Die Geschworenen sprachen den Angeklagten mit sieben zu einer Stimmen schuldig. Der 43-jährige Serbe hatte sich zu Prozessbeginn nicht schuldig bekannt und bis zuletzt seine Unschuld beteuert.

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