Zurechnungsfähigkeit bescheinigt

Missbrauchsvorwürfe gegen Arzt – angeblich 87 Opfer

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Ein oberösterreichischer Arzt soll mehr als 87 minderjährige Patienten missbraucht haben.

Wels. Die Missbrauchsvorwürfe gegen einen Arzt aus dem Salzkammergut, der minderjährige Patienten sexuell missbraucht haben soll, weiten sich massiv aus. Derzeit seien 87 Opfer namentlich bekannt, bestätigte die Staatsanwaltschaft Wels der APA einen Bericht der "Oberösterreichischen Nachrichten" (Dienstag-Ausgabe). Die Zahl könnte sogar noch weiter steigen.
 
Die mutmaßlichen Übergriffe sollen bis zum Jahr 2000 zurückreichen. Der Verdächtige ist seit Ende Jänner in Wels in Untersuchungshaft.

Gutachten bescheinigt Zurechnungsfähigkeit

 
Ein Gutachten bescheinigt dem Mediziner Zurechnungsfähigkeit, bestätigte Staatsanwaltschafts-Sprecherin Silke Enzlmüller. Die Anklagebehörde hat aber noch weitere Sachverständigen-Expertisen in Auftrag gegeben: So gilt es zu klären, ob etwaige Folgeschäden bei den Opfern entstanden sind - aktuell stehe das bei vier Buben im Raum.
 
Schwere Folgeschäden würden den Strafrahmen von zehn auf 15 Jahre erhöhen. Darüber hinaus soll ein weiteres Gutachten klären, ob die "Untersuchungsmethoden" des Mediziners medizinisch indiziert waren. Denn der Arzt behauptet, diese seien aus fachlicher Sicht nötig gewesen.
 
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