Eremiten-Stelle wird frei

Ab sofort bewerben: Einsiedler gesucht

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Wer schon immer etwas anders wohnen wollte, sollte es mal in Saalfelden versuchen.

 

Kein Job für Partylöwen und Warm-Duscher, aber für einen robusten Christen. In Saalfelden wird ein Eremit für die mehr als 350 Jahre alte Einsiedelei gesucht. Drei Jahre lang hat der Belgier Stan Vanuytrecht jeweils von Frühling bis Herbst die Klause bewohnt. Weil er Priester werden möchte, kehrt er nicht mehr zurück.

Anfang Februar hat Vanuytrecht das Pfarramt Saalfelden über seinen Rücktritt informiert. Der Belgier bedankte sich „für die wundervolle Zeit bei den Menschen in Saalfelden“, er habe die Funktion des Einsiedlers mit „großer Freude bekleidet“. Doch sein Gesundheitszustand erlaube keine längeren Aufenthalte auf der Einsiedelei. Zudem habe er in Belgien die Möglichkeit, als Kandidat für ein Priesterstudium aufgenommen zu werden.

Zentralheizung 
gibt’s exklusive

Dechant Alois Moser beschreibt, welche Anforderungen der Eremit zu erfüllen hat: „Der Einsiedler muss eine gefestigte Person sein, die sowohl mit der Einsamkeit in den Abend- und Nachtstunden als auch mit den vielen Menschen, welche die Einsiedelei tagsüber besuchen, gut umgehen kann. Das Leben in einer Klause am Berg – ohne Strom, Zentralheizung und fließendes Wasser – erfordert Genügsamkeit, eine gute körperliche Verfassung und handwerkliches Geschick.“

Die natürliche Felshöhle oberhalb von Schloss Lichtenberg wurde im 17. Jahrhundert zu einer Kapelle ausgebaut. Als Unterkunft errichtete der damalige Einsiedler Thomas Pichler eine Klause im Fels am Palfen. Im Winter ist die Klause nicht bewohnbar.

Interessenten können sich ab sofort per Brief im Pfarramt Saalfelden, Loferer Straße 11, 5760 Saalfelden, melden.

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