30 mal 30 Zentimeter großes Loch

Irrer-Coup: So gelang Trio der Ausbruch aus dem Gefängnis

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Spektakuläre Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis Graz-Karlau.

 

Noch rätseln die Ermittler, wie diese Flucht tatsächlich gelingen konnte. Ausgerechnet aus der Karlau in Graz, einem der angeblich sichersten Gefängnisse der Republik. Ein Trio hat es in der Nacht zum Samstag geschafft. Unglaublich: Die Häftlinge hatten ein 30 mal 30 Zentimeter großes Loch in die Außenmauer gestemmt, konnten dann mit einem simplen Trick entkommen. Die beiden tschetschenischen Insassen (26 und 21 Jahre) und ihr rumänischer Mithäftling (19) – alle drei sitzen wegen Eigentumsdelikten – verwendeten zusammengeknotete Leintücher als Abstiegshilfen aus dem dritten Stock, konnten so alle Sicherungssysteme der Justizanstalt überwinden. Allein 128 Kameras überwachen das Hochsicherheitsgefängnis, in dem über 500 Gefangene ihre Strafen verbüßen. Jeder wurde zu mindestens drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, viele sitzen ­lebenslänglich ein.

Wie es die drei nach dem Abseilen über die hohe Gefängnismauer, die mit Stacheldraht abgesichert ist, weiter geschafft haben, ist den Verantwortlichen bislang schleierhaft.

Polizeihund spürte
Häftling unter Auto auf

So professionell das Trio seine Flucht zunächst durchzog, so dilettantisch verhielten sie ich anschließend. Denn weit kamen die Ausbrecher nicht. Gegen 3.15 Uhr war ihr Ausbruch bemerkt worden, sofort rasten zwölf Polizeistreifen zur Anstalt. Unterstützt von der Justiz­wache wurde die ganze Gegend systematisch abgesucht.

Die Häftlinge hatten sich getrennt. Während die ersten beiden auf ­einem Firmengelände gegenüber der JA gefasst wurden, entdeckte ein Polizeihund den Dritten. Er hatte sich unter einem SUV versteckt. Inzwischen sitzen die drei Ausbrecher in Einzelhaft.

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