Verdächtiger soll in U-Haft

Messer-Mord: Nachtschwärmer starb durch Hals-Stich

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Haftrichter muss innerhalb der nächsten 48 Stunden über U-Haft-Verhängung entscheiden.

Nach der tödlichen Messerattacke auf einen 21-jährigen Vorarlberger in der Nacht auf Sonntag hat die Innsbrucker Staatsanwaltschaft am Montagabend einen Antrag auf Verhängung der Untersuchungshaft über den 24-jährigen Tatverdächtigen gestellt. Nun habe der Haftrichter 48 Stunden Zeit über diesen Antrag zu entscheiden, erklärte Staatsanwaltschaftssprecher Thomas Willam gegenüber der APA.

Der 24-Jährige streite weiterhin jeglichen Zusammenhang mit der Tat ab. "Laut Polizei und der zuständigen Staatsanwältin ist auf Videoaufzeichnungen aber erkennbar, dass es sich bei dem Täter sehr wahrscheinlich um den 24-Jährigen handelt", sagte Willam. Die Staatsanwaltschaft habe deshalb wegen dringenden Tatverdachts den Antrag auf U-Haft gestellt.

"Konkrete Anhaltspunkte" für Drogen

Im Zuge der Ermittlungen hätten sich "konkrete Anhaltspunkte" ergeben, dass die Tat möglicherweise mit einem Suchtmittelgeschäft in einem Lokal in der Innsbrucker "Bogenmeile" kurz zuvor in Zusammenhang stehe, hatte LKA-Ermittler Christoph Hundertpfund erklärt. Bei der Befragung etlicher Mitglieder jener Gruppe aus Vorarlberg, mit denen der 21-Jährige unterwegs war, hätten sich indes keine näheren Erkenntnisse ergeben.

Die Obduktion des Leichnams ergab laut Hundertpfund, dass der 21-Jährige durch einen einzigen Stich in den Hals getötet worden war. Bei der Tatwaffe handle es sich jedenfalls um eine Stichwaffe, wahrscheinlich um ein Messer, erklärte der Ermittler.

Mit acht Freunden nach Innsbruck gefahren 

Der 21-Jährige war am Samstag gemeinsam mit acht Bekannten mit einem Zug aus Vorarlberg gegen 22.00 Uhr in Innsbruck angekommen. Gegen 0.30 Uhr ging die Gruppe in ein Lokal in der "Bogenmeile", welches sie rund 45 Minuten später wieder verließen. Danach wurde die Gruppe von einem Mann bis zur Kreuzung Ing. Etzel-Straße/Museumstraße verfolgt. Dort griff dieser laut Polizei vollkommen unvermittelt und überraschend den 21-Jährigen, der als letzter in der Gruppe ging, von hinten an.

Der Vorarlberger wurde nach der Erstversorgung durch einen Notarzt sofort in die Innsbrucker Klinik eingeliefert. Dort erlag er jedoch wenig später seinen schweren Verletzungen.

Der Täter flüchtete unmittelbar nach der Attacke zu Fuß in Richtung Norden. Im Zuge einer Alarmfahndung nahm die Exekutive zwei Afghanen vorübergehen fest. Einer von ihnen, ein 20-Jähriger, wurde schließlich wieder auf freien Fuß gesetzt. Sein 24-jähriger Landsmann wurde hingegen in das Polizeianhaltezentrum gebracht. Am Montagabend wurde er in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert.

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