Es geht um Millionen

Erb-Krimi um Peter Alexander

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Der Alexander-Sohn hinterlässt Millionen. Wo sind sie, wer bekommt sie?

Wien. Es geht um die Villa im türkischen Belek, die Millionen aus dem Verkauf der Döbling-Villa in Wien, eine Villa bei Innsbruck und eine teure Uhren-Sammlung, die Superstar Peter Alexander (†84) seinem Sohn Michael Neumayer (†55) vererbte.

Nach dem Tod Peter Alexanders wurde sein Sohn zum Haupterben. Der 55-Jährige verstarb vergangene Woche unter mysteriösen Umständen in der Türkei. Er hinterlässt zwei erwachsene Kinder. Freunde Peter Alexanders behaupten, dass ein mafiöser Clan nun versucht, an das Millionenerbe zu kommen.

 

"Peter war ein nobler Mensch"

„Peter war ein nobler Mensch und guter Freund von uns. Deshalb haben wir nach seinem Tod auf den ­Michael geschaut. Über seinen türkischen Chauffeur A. kam er aber in Berührung mit der türkischen Halbwelt. Der Clan hat ihn immer mehr abgeschottet, er war aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme sehr leicht zu lenken. Am Ende haben sie ihn dazu gebracht, in die Türkei zu ziehen, damit sie ihn besser kontrollieren können. Michael besaß eine sehr wertvolle Uhransammlung, die er gerne hergezeigt hat, weil er sie zum Teil von seinem Vater geerbt hat. Die ist ­verschwunden“, sagt ein Freund Peter Alexanders.

Im Zuge von Recherchen stieß ÖSTERREICH auf einen Notariatsakt mit Schenkungserklärung. Der Akt belegt, dass Peter Neumayer die Villa bei Innsbruck am 11. Mai 2017 nicht etwa seinen beiden Kindern hinterließ, sondern einer familienfremden Person namens T. K. (41) schenkte. Peter Neumayer wurde damit vom Hausbesitzer zum Geduldeten. Ihm wurde im Akt nur noch das lebenslange Wohnrecht eingeräumt. Jetzt, nach seinem Tod, geht das Haus an den 41-Jährigen über. Das Firmenbuch zeigt: Bei ihm handelt es sich um einen türkischstämmigen Taxiunternehmer aus dem Tiroler Unterland.

„Wir sind uns sicher, dass er manipuliert wurde. Michael war überhaupt nicht mehr in der Lage, irgendwelche Geschäfte abzuschließen. Das war Betrug. Die Enkelkinder vom Peter müssen das jetzt juristisch bekämpfen“, tobt ein Insider.

Larissa Eckhardt

 

Der Fluch über der Familie von Peter Alexander

Er war Schauspieler, Sänger, Show-Star und der letzte große TV-Entertainer nach US-Vorbild. 39 Spielfilme, 600 TV-Auftritte, 500 Platten-­Veröffentlichungen machten den Wiener schon zu Lebzeiten zur Legende. Doch da war auch noch der Mensch Peter Alexander Neumayer hinter der Showfassade, die über fünf Jahrzehnte das Leben des Superstars beherrschte. Dieser Peter genoss das Familienleben, ­verbrachte die Freizeit mit Freunden bei seinem Lieblingshobby, dem Angeln. 

Dieser „Peter der Große“ wollte und sollte in seiner Autobiografie anlässlich seines 80. Geburtstages im Jahr 2006 beschrieben werden. Unseren Buchtitel Das Leben ist lebenswert nahm Alexander allerdings damals schon nur zähneknirschend hin. Denn längst war die heile Welt des Peter Alexander Neumayer nicht mehr heil und in Ordnung. Lebensliebe, Ehefrau und Managerin Hilde war drei Jahre zuvor an Herzversagen verstorben. Alexander zog sich mehr und mehr in die selbst erwählte Einsamkeit in seine Döblinger Villa zurück.

Tochter Susanne nahm nun als Lebensmittelpunkt die ­Rolle der verstorbenen Ehefrau und Mutter ein. Immer schon haderte die Künstlerin ein wenig mit der „Heile-Welt-Aura“, in der sie und ihr 5 Jahre jüngerer Bruder Michael aufgewachsen waren. Es war ihrer Meinung nach zwar schön und manchmal sehr praktisch, erfolgreiche und prominente Eltern zu haben, aber regelmäßig gesehen hätten sie ihre viel beschäftigten Eltern erst mit zunehmendem Alter.

Mit Sohn Michael hatte der Familienmensch Alexander bereits Jahre zuvor den Kontakt abgebrochen. Der gelernte Bankkaufmann machte sich als Immobilienmakler selbstständig und verspekulierte sich in Millionenhöhe. Mit kolportierten 30 Millionen Schilling hatten ihn die Eltern vor einer Verurteilung und dem Gefängnis bewahrt. Nach dem Verfall in den Alkoholismus und der Scheidung von seiner ersten Ehefrau Raffaela, mit der er die Kinder Marlene und Philipp hatte, wurde Sohn Michael vollends aus dem Familienverband ausgeschlossen.

Und schon ereilte Peter Alexander der nächste Schicksalsschlag, als Tochter Susanne im Alter von 50 Jahren 2008 bei einem Autounfall ums Leben kam. Die Restfragmente der einst so heilen Welt waren vollends eingestürzt. Laut Berichten von Peters besten Freunden begann nun ein „nicht mit anzusehendes Dahinvegetieren“ der einst lebensfrohen Legende, die Millionen Menschen über Jahrzehnte unterhalten hatte. Ein verzweifeltes Warten und Hoffen auf den Tod, der ihn am 12. Februar 2011 im Alter von 84 Jahren erlöste. 

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