Mit Baby im Camp

ISIS-Kämpferin will heim nach Österreich

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Wiener Großmutter kämpft um die 20-jährige Ex-ISIS-Kämpferin und deren kleinen Sohn.

Die Wienerin wurde bereits vor mehr als einem Jahr in Syrien aufgegriffen. Von kurdischen Einheiten. Sie und ihr damals sechs Monate altes Baby wurden in ein Gefängnis für Frauen und Kinder von IS-Kämpfern gebracht. Seither sitzt sie im „Camp Roj“ in Syrien, gemeinsam Hunderten anderen IS-Frauen und deren Kindern.

Die 20-Jährige hat nur einen Wunsch: „Sie will mit ihrem Kind zurück nach Österreich“, so Ercan Nik Nafs, Kinderanwalt der Stadt Wien zu ÖSTERREICH: „Wir sind im Kontakt mit der Großmutter der Frau. Sie kümmert sich um ihre Enkelin und deren Sohn. Sie möchte beide nach Österreich zurückholen und hat deshalb die Kinderanwaltschaft eingeschaltet.“

Noch 30 Österreicher sind als IS-Kämpfer in Syrien

Auch im Außenministerium ist der heikle Fall bekannt. Ministerin Kneissl zu ÖSTERREICH: „Wir haben derzeit einen Konsularfall, um den wir uns kümmern.“ Auch der Ehemann der Wienerin, mit dem sie gemeinsam vor Jahren aus Wien zur Killer-Miliz in den Dschihad gezogen ist, ist Österreicher. Auch er sitzt in kurdischer Haft.

Kriegsverbrecher. Insgesamt reisten 320 Personen aus Österreich nach Syrien und in den Irak, um für den IS zu kämpfen. Darunter Tschetschenen, Bosnier, Türken.

60 gebürtige Österreicher wurden aufgehalten, mehr als 60 getötet, rund 100 sind inzwischen zurückgekehrt. Etwa 30 IS-Kriegsverbrecher sind noch vor Ort. Die Kurden verlangen, dass sie als Kriegsverbrecher in deren Heimatländern vor Gericht gestellt werden. Karl Wendl

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