Heikler Polizeieinsatz

Prügel-Gatte ging mit Covid einkaufen

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Unglaubliche Szenen mit ungeahnten Folgen spielten sich rund um einen Austro-Türken in Favoriten ab.

Wien. Ihre Chance, endlich der „Herrschaft“ ihres gewalttätigen Gatten zu entkommen – der sie nach eigenen Angaben seit dem Hochzeitstag vor 20 Jahren täglich misshandelte –, sah Dienstagnachmittag eine 50-Jährige im 10. Bezirk in Wien: Ihr Prügel-Gatte, der an Corona erkrankt ist und deshalb zuletzt offenbar besonders übel drauf war, verließ trotz Erkrankung und offiziellem Quarantänebescheid (seit 21. November) die Wohnung und ging einkaufen.

Als der Mann (52) gegen 17 Uhr mit seinen Besorgungen zurückkam, ließ ihn die Ehefrau nicht mehr in die Wohnung. Darauf begann der erkrankte wie gekränkte Türke im Stiegenhaus zu randalieren an, mit den Fäusten trommelte er gegen die Tür und bedrohte seine Frau mit dem Umbringen – worauf sie die Polizei alarmierte. Mit dem Zusatz: „Achtung, er ist Covid-19-positiv!“

Austro-Türken drohen bis zu 3 Jahren Haft

Entsprechend mit Schutzanzügen und Masken adjustiert kam daraufhin das Kompetenzteam der Bereitschaftseinheit vor Ort, um den Ehemann festzunehmen. Der Tobende wurde verhaftet und der Justiz übergeben.

Gegen den Austro-Türken wird wegen gefährlicher Drohung und, wenn die Frau bei ihren Aussagen bleibt, wegen fortgesetzter Gewaltausübung ermittelt. Überdies muss er sich wegen des Ignorierens der Quarantäne wegen des Verstoßes gegen das Epidemiegesetz verantworten. Und weil trotz des Wissens, dass er Corona hat, einkaufen war und damit möglicherweise andere Menschen (im Stiegenhaus, auf dem Weg zum Supermarkt oder im Geschäft) angesteckt hat, droht ihm ein Verfahren wegen vorsätzlicher Gefährdung durch übertragbare Krankheiten, das bis zu drei Jahre Haft einbringen kann.

Bisher wurden „Quarantänebrecher“ von der Justiz noch relativ sanft – mit Geldstrafen bis 1.000 Euro und bedingter Haft – sanktioniert.

(kor)

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