Kellner soll schwarze Frau ignoriert haben

Rassismus-Eklat in Wiener Gasthaus - Wegen Hautfarbe ignoriert?

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Ein Frau, die ihren Feierabend im "Gasthaus Reinthaler" verbringen wollte, soll aufgrund ihrer Hautfarbe von einem Kellner ignoriert worden sein.

Wien. Rassismus-Eklat in Wien? Bereits am 18. Juni wollte die Wienerin Stella A.-F. gemeinsam mit ihrem Freund ihren wohlverdienten Feierabend im Gasthaus Reinthaler im 2. Wiener Gemeindebezirk verbringen. Nachdem die beiden Platz genommen hatten und zunächst etwas zu trinken bestellten, baten sie einen Kellner die Speisekarte vorbeizubringen - die beiden sollen laut eigenen Angaben jedoch eine Dreiviertelstunde ignoriert worden sein. Stella A.-F. vermutet, dass dies aufgrund ihrer Hautfarbe geschah: "Der Kellner kam zu unserem Tisch und hatte uns zugesagt, die Speisekarte zu bringen. Er kam jedoch nicht wieder, auch nach Zurufen und Handzeichen nicht. Nachdem wir 45 Minuten lang demonstrativ ignoriert wurden, und mir schon die Tränen gekommen sind, sind wir gegangen", schreibt die Wienerin auf Twitter. "Ich werfe niemanden Rassismus vor, aber ich vermute, dass es an meiner Hautfarbe gelegen ist."

Lokal-Besitzerin wehrt sich per Facebook-Posting gegen die Vorwürfe

"Wir können nicht fassen, was uns da passiert!", wehrt sich Wirtin Kirsten Reinthaler auf Facebook gegen die Vorwürfe. Laut Schilderungen ihres Kellners, hätte sich der Vorfall anders abgespielt: Das Paar soll nachdem der Mitarbeiter ihnen Getränke serviert hatte, keine Anzeichen gemacht haben noch etwas bestellen zu wollen.. "Sie verließen unser Wirtshaus ohne ein weiteres Wort und legten die Bezahlung für ihre Getränke auf den Tisch. Ein Verhalten, das im Gastgewerbe nicht unüblich ist", erklärt Reinthaler.

"Wir können nicht fassen, was uns da passiert! Erst vor wenigen Monaten mussten wir uns dagegen wehren, gegen „Patrioten“ zu sein, weil wir keine Veranstaltung der Identitären in unserem Wirtshaus haben wollten – wir, die wir ständig betonen, ein Gasthaus für alle zu sein! Mir geht es schrecklich: Mein Herzblut steckt in meinem Lokal. In Zeiten von Corona haben wir, wie viele andere, um unser wirtschaftliches Überleben zu kämpfen. Und nun muss ich hinausschreien: Ich bin keine Rassistin! Das Gasthaus Reinthaler ist nicht rassistisch! Wie sollte es rassistisch sein?! Mein Personal stammt aus Kroatien, Serbien, der Slowakai, aus Spanien und aus Tobego!", schreibt die Lokalbesitzerin in dem auf Facebook veröffentlichten Posting.

 

 

Das Posting im Wortlaut

Liebe Gäste, liebe Fans des GasthausReinthaler und alle, die uns kennen!

Letzte Woche kam es in unserem Wirtshaus zu einem Vorfall, der inzwischen hohe Wellen geschlagen hat: Unser Kellner Christian bediente ein Paar, das gerade angekommen war. Er servierte, nachdem er die Speisekarte zum Tisch gebracht hatte, zwei Obi G`spritzt. Auf die Frage, ob man gerne essen würde, entgegnete das Paar: „Wir bestellen später.“

Weil am Nebentisch eine große Reservierung zu bedienen war, kehrte Christian nicht mehr direkt an den Tisch zurück. Doch er ging viele Male vorbei, in denen die beiden Gäste keine Anzeichen machten, etwas bestellen zu wollen.
Sie verließen unser Wirtshaus ohne ein weiteres Wort und legten die Bezahlung für ihre Getränke auf den Tisch. Ein Verhalten, das im Gastgewerbe nicht unüblich ist.

Am nächsten Morgen staunten wir nicht schlecht: Auf Google und Twitter mussten wir uns den Vorwurf gefallen lassen, rassistisch zu sein (einer der beiden Gäste hatte eine dunkle Hautfarbe).

Wir können nicht fassen, was uns da passiert! Erst vor wenigen Monaten mussten wir uns dagegen wehren, gegen „Patrioten“ zu sein, weil wir keine Veranstaltung der Identitären in unserem Wirtshaus haben wollten – wir, die wir ständig betonen, ein Gasthaus für alle zu sein!

Mir geht es schrecklich: Mein Herzblut steckt in meinem Lokal. In Zeiten von Corona haben wir, wie viele andere, um unser wirtschaftliches Überleben zu kämpfen. Und nun muss ich hinausschreien: Ich bin keine Rassistin! Das Gasthaus Reinthaler ist nicht rassistisch! Wie sollte es rassistisch sein?! Mein Personal stammt aus Kroatien, Serbien, der Slowakai, aus Spanien und aus Tobego!

Bei uns sind alle willkommen – ob als Mitarbeiter oder als Gäste.

Wir ersuchen Sie: Stempeln Sie uns nicht ab. Machen Sie sich selbst ein Bild, wofür wir stehen: Für den Betrieb unserer Gastwirtschaft, die Bewirtung ALLER unserer Gäste und den Erhalt der Wiener Wirtshauskultur.

Ihre Kirsten Reinthaler
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