Prozess

Sex-Attacke auf Zwölfjährige in Wiener Schnellbahn

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Schülerin in Garnitur und am Bahnsteig belästigt - Verhandlung vertagt.

Wien. Eine Zwölfjährige ist am 17. Juli 2020 in einer Wiener S-Bahn-Garnitur und nach dem Aussteigen am Praterstern am Bahnsteig sexuell belästigt worden. Ein Unbekannter umklammerte die Schülerin, die in Begleitung etwas älterer Mädchen unterwegs war, gab ihr "Du bist meine Frau!" zu verstehen, streichelte sie auf der Brust und versuchte sie zu küssen. Der Mann konnte noch im Bahnhofsbereich festgenommen werden, am Freitag musste er sich am Landesgericht verantworten.

Der 23-Jährige - ein afghanischer Asylwerber - bekannte sich in seinem Prozess wegen geschlechtlicher Nötigung "nicht schuldig". Er sei damals alkoholisiert gewesen - kurz nach seiner Festnahme hatte er 1,32 Promille intus - und könne sich an nichts mehr erinnern. In seiner polizeilichen Befragung hatte er angegeben, das Mädchen habe ihn in der S-Bahn die ganze Zeit angeschaut. "Ich hatte den Eindruck, als wollte sie mit mir reden. Ich bin mir sicher, dass sie wollte, dass ich sie anfasse", protokollierten die Beamten seine Angaben.

Mädchen bis zu einem Aufzug verfolgt 

Wie nun die Staatsanwältin darlegte, habe der 23-Jährige das Mädchen bis zu einem Aufzug verfolgt und beharrlich bedrängt, nachdem das Kind aus dem Zug gestiegen war. Überwachungskameras hätten das aufgezeichnet. Erst als sich die Aufzugtür öffnete, "hat er von ihr abgelassen", sagte die Staatsanwältin.

"Ich bin unschuldig", versicherte dagegen der Angeklagte, der 2015 nach Österreich gekommen war und seither vier Mal verurteilt wurde. Da die Zwölfjährige und ihre damaligen Begleiterinnen ihrer Zeugenladung nicht nachkamen und der 23-Jährige auf der Vorführung der Bildaufnahmen bestand, wurde die Verhandlung vertagt.

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