Umfrage; 75% sind gegen Maskenpflicht

Der Fahrplan zum Masken-Aus

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In zwei Wochen wird die Pflicht, Mund-Nasen-Schutz zu tragen, deutlich gelockert.

Wien. Die „neue Normalität“ wird immer mehr zur altbekannten Normalität. Wir können bald die Masken ablegen. Nicht überall, aber in vielen Bereichen.

  • Ab 15. Juni muss der Mund-Nasen-Schutz nicht mehr in Supermärkten, Gastronomiebetrieben, Hotels, Bädern und Sportstätten getragen werden.
  • Die Schulen preschen voran: Hier fällt die Maskenpflicht bereits nach den Pfingstferien am kommenden Mittwoch (siehe rechts).

Sperrstunde verschoben, 4-Personen-Regel fällt

  • Für die Gastronomie gibt es noch weitere Lockerungen: Die Sperrstunden wird von 23 auf 1 Uhr verlegt. Und die Regel, nur zu viert an einem Tisch zu sitzen, fällt ebenfalls. Wermutstropfen für die Kellner in den Betrieben: Da der Abstand hier nicht immer gehalten werden kann, müssen sie weiter Masken tragen.
  • Die Maskenpflicht gilt außerdem weiterhin in den öffentlichen Verkehrsmitteln, und zwar in allen Bundes­ländern, und auch, wenn das jeweilige Fahrzeug nur wenig Passagiere benützen.
  • Im gesamten Gesundheitsbereich muss ebenfalls Maske getragen werden. Dazu zählt der Einkauf in der Apotheke ebenso, wie der Besuch beim Arzt oder im Labor.
  • Außerdem gilt die Maskenpflicht in Dienstleistungsbereichen, in denen der Abstand nicht gewahrt bleiben kann, also etwa beim Friseur.

Die aktuelle Research-Affairs-Umfrage für ÖSTERREICH zeigt: 51 % sind mit diesen Lockerungen zufrieden. 25 % würden die Maßnahmen beibehalten, 24 % würden sie ganz abschaffen. ÖVP-Innenminister Karl Nehammer kündigt an, dass „zeitnah“ alle Maßnahmen fallen könnten.

Der Fahrplan zum Masken-Aus
© oe24
× Der Fahrplan zum Masken-Aus

Innenminister Karl Nehammer: »Können zeitnah auf die Maßnahmen verzichten«

oe24.TV: Die Maskenpflicht wird in weiten Teilen aufgehoben. Warum auf einmal?

Karl Nehammer: Jetzt, wo wir sehen, dass die Zahl der Infektionen kontinuierlich zurückgeht, ist es auch an der Zeit, die Maßnahmen auf das Notwendige zu reduzieren. Der Mund-Nasen-Schutz wird darauf reduziert, dass er dort getragen wird, wo es engen Menschenkontakt gibt. Sollte es wieder zu einer ansteigenden Rate der Infektionszahlen kommen, müsste man neue Maßnahmen definieren.

oe24.tv: Wann können wir denn generell auf alle Maßnahmen verzichten?

Nehammer: Wenn der Trend so positiv anhält, gehen die Experten davon aus, dass das zeitnah sein kann. Wir können die Normalität, die wir alle so sehr lieben, Stück für Stück wieder erreichen.

oe24.tv: Wie wird die Polizei bei Coronaverstößen noch strafen?

Nehammer: Es gibt eine positive Entwicklung, die Zahl der Anzeigen und Organstrafen geht kontinuierlich zurück. Es ist nicht unsere erste Aufgabe, Menschen zu strafen, sondern zu beraten und auf den Abstand hinzuweisen. Die polizeilichen Aufgaben in der Verkehrsüberwachung oder in der Bekämpfung der Kriminalität kehren wieder zur Normalität zurück.

Schule: Masken fallen schon am Mittwoch

Minister Heinz Faßmann setzt das Ende der Maskenpflicht in den Schulen schon jetzt um.

Wien. Aufatmen in Österreichs Schulen. Schon nach Pfingsten ist das Tragen von Masken nicht mehr notwendig. Das verkündete ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann am Samstag.

Turnunterricht erlaubt: Stundenpläne bleiben

Doch es bleibt nicht bei dieser einen Lockerung. Die Details:

  • Masken und Abstand. Die ­Maskenpflicht fällt bereits ab kommendem Mittwoch. Weiter nötig ist es aber, Abstand zu anderen zu halten.
  • Singen. Im Musikunterricht ist Singen wieder gestattet.
  • Turnen. Auch das Turnen ist ab 15. Juni wieder erlaubt. Faßmann plädiert für „kontaktarme Sportarten“. Der Turnunterricht wird allerdings als Ergänzungsun­terricht durchgeführt. Die Stundenpläne müssen nicht umgestellt werden.
  • Matura. Auch Maturafeiern und Abschiedsfotos sind – mit Abstand – erlaubt.
  • Zeugnisse. Die Schulen können die Zeugnisverteilungen auch in den anderen Klassen gemeinsam gestalten, „im Sinne eines guten Abschlusses des Schuljahres“, so Faßmann.
  • Was bleibt. Aufrecht bleibt der Schichtbetrieb in den Schulen. Die Hygienemaßnahmen, wie Händewaschen, Niesetikette und Lüften, bleiben bestehen.
Die Opposition zeigt sich mit der frühzeitigen Lockerung zufrieden. Neos und SPÖ fordern aber Klarheit über die Betreuung der Kinder im Sommer bzw. in den „Summer Schools“.
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