Rainer Wimmer

Verhandlungs-Marathon hat ein Ende

Einigung! Bis zu 4,3 % mehr Lohn für Metaller

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Am Sonntag verkündeten Arbeitgeber und -nehmer die lang erwartete Einigung. Entgelte steigen um 3,0 bis 4,3 Prozent.

Nach 64 Stunden in sieben Verhandlungsrunden hat es am Sonntagabend die ersehnte Einigung im Metaller-KV für die Metalltechnische Industrie (FMTI) mit 130.000 Beschäftigten gegeben. Damit wurden weitere von der Gewerkschaft angedrohte Streiks abgewendet. Der Abschluss gilt grundsätzlich für alle Lohnrunden - und speziell für 60.000 weitere Metaller in anderen Teilbereichen - als richtungsweisend.

Neben umfangreichen Zugeständnissen im Rahmenrecht als Ausgleich für die neuen Arbeitszeitregeln, die den 12-Stundentag und die 60-Stundenwoche erleichtern, erhalten die Mitarbeiter doch recht ordentliche Erhöhungen der Löhne bzw. Gehälter. Es gibt ab 1. Juli 2019 Zuschläge von 100 Prozent für die elfte und zwölfte Arbeitsstunde bzw. ab der 51. Wochenstunde. Der Lohn-/Gehaltsanstieg ist gestaffelt. Es gibt ein Plus von 3,0 bis 4,3 Prozent. Auch Lehrlinge bekommen künftig mehr Geld.
 

Arbeitnehmer freuen Zuschläge für 11. und 12. Stunde

Wir haben für die Arbeitszeit einfach etwas gebraucht", sagte Wimmer zu den Zugeständnissen im Rahmenrecht. "Die Bundesregierung hat es möglich gemacht, dass zwölf Stunden angeschafft werden können, ohne dass sich die Arbeitnehmer wehren können." Die elfte und zwölfte Stunde bekommen nun einen 100-prozentigen Zuschlag. "Das heißt, wir haben sie verteuert."

Es gibt auch eine bezahlte Pause von zehn Minuten, wenn jemand die 11. und 12. Stunde bzw. die 51. Stunde in der Woche arbeiten muss. "Das ist ein wesentliches Element bei unseren Verhandlungen gewesen", sagte Wimmer vor Journalisten in Wien.

Sein Mitverhandler Karl Dürtscher (GPA-djp) freute sich, dass die Gleitzeitregeln im KV so ausschauen, dass es dort nun auch einen 100-Prozent-Zuschlag für die 11. und 12. Stunde gibt. Zudem wurden für Gleitzeitmitarbeiter sechs bezahlte Gleittage im Jahr (drei pro Halbjahr) fixiert.

"Für die Lehrlinge ist auch ein großer Schritt gelungen. Die Lehrlingsentschädigungen steigen im Durchschnitt um 10 Prozent. Das ist eine tolle Geschichte", sagte Wimmer. Auch Nachtarbeit gibt es Änderungen. Die Zulagen steigen jährlich über vier Jahre um jeweils gut 7 Prozent. "Das ist auch ein gewaltiger Schritt", so der PRO-GE-Chef.

Die Mindestlöhne steigen um 4,3 Prozent oder mindestens 80 Euro pro Monat.
 

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