EU-Wahl am 26. Mai

FPÖ-Konter: 'Karas ist wie ein EU-Pfarrer'

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ÖVP-Karas wirft der FPÖ vor, die EU zerstören zu wollen – jetzt kontert FPÖ-Vilimsky.

Gewählt wird ja erst am 26. Mai – doch der EU-Wahlkampf eskaliert ausgerechnet zwischen den Regierungspartnern ÖVP und FPÖ – zwischen den Spitzenkandidaten Othmar Karas und Harald Vilimsky.

Interview mit FP-Spitzen- Kandidat Harald Vilimsky

ÖSTERREICH: ÖVP-Spitzenkandidat Karas wirft Ihnen in ÖSTERREICH vor, eine Gefahr für das Land zu sein, weil Sie mit Parteien zusammenarbeiten, die aus der EU austreten wollen.

Harald Vilimsky: Aber es ist doch Karas, der herumgeht wie ein EU-Pfarrer und Österreicher entmachten will. Er ist ein Spalter, nicht ich. Karas war ein Einpeitscher im EU-Verfahren gegen Ungarn und Polen. Das ist ist nicht der europäische Geist, den ich meine.

ÖSTERREICH: Aber Sie bilden doch tatsächlich eine Fraktion mit AfD und Front National – beide wollen raus aus der EU.

Vilimsky: Abschaffung und EU-Austritt sind doch kein Thema. Da hat es eine Weiterentwicklung gegeben. Jetzt geht es um eine Reform.

ÖSTERREICH: Dazu sagt Karas, wenn Sie das EU-Parlament halbieren wollen, wollen sie die EU in Wahrheit zerstören.

Vilimsky: Das müsste er seinem Parteiobmann Sebastian Kurz auch vorwerfen – der will die EU-Kommission um ein Drittel verkleinern.

ÖsterreIch: Was wollen Sie denn wirklich? Die alte EWG aus den 70ern, wo es nur noch um Wirtschaft geht?

Vilimsky: Das wäre Romantik. Nein, es geht um die Verlagerung von Kompetenzen zurück an die Mitgliedsländer, wie es im Arbeitsübereinkommen mit der ÖVP festgelegt ist. Der Einzige, der das hintertreibt, ist Karas, der sich auf Seiten Brüssels stellt.

ÖSTERREICH: Viele sagen, Sie streiten zum Schein, damit die SPÖ aus dem Wahlkampf gedrängt wird …

Vilimsky: … nicht nötig, SPÖ-Spitzenkandidat Schieder hat europapolitisch kein Gewicht – der wird ein Phantom der Oper in Brüssel bleiben. (gü)

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