Nach Baby-Glück

Hass-Postings gegen Strache-Baby im "Standard"-Forum

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Im Forum von derstandard.at finden sich Dutzende Hass-Postings gegen Strache und sein Baby.

Nach den geschmacklosen Postings zum Tod von ORF-Journalistin Eva Twaroch gibt es erneut Aufregung um Hass-Postings im Online-Forum des Standard. Am Mittwoch fanden sich dort Dutzende gehässige Kommentare zur Geburt des Sohnes von Vizekanzler HC Strache und seiner Frau Philippa. 

Geschmacklos: User wünschen Strache-Baby Shitstorm

So wünscht etwa ein Standard-User unter dem Pseudonym Landler1 (im Standard-Forum gibt es keine Klarnamen-Pflicht) dem Vizekanzler und seiner Familie einen Shitstorm wie jenen, den das Neujahrs-Baby Asel vor einem Jahr erlebte (siehe Screenshot)

asel
© Screenshot oe24

In Summe findet sich eine Unzahl von untergriffigen Postings gegen Strache und seine Familie im Standard-Forum, die bis Mittwochmittag von den Standard-Moderatoren des Forums noch immer nicht gelöscht waren. Sogar über Straches Tod wird gepostet (siehe Screenshots).

Babypostings Strache
© Screenshot oe24
 

Hass-Postings gegen Strache-Baby im
© oe24

Babypostings Strache
© Screenshot oe24

Auch Details zu Straches Privatleben werden im Standard-Forum ausgebreitet. 

Mucha: "Horde pietätloser Trolle" im Standard-Forum

Der Verleger Christian Mucha hatte zuletzt eine Diskussion um die Untergriffe und Drohungen im Standard-Forum losgetreten: "Da werden unvorstellbare Äußerungen gemacht. Das ist der Standard beim Standard. Die Leute können posten, was sie wollen. Das ist das Geschäftsmodell." Er spricht im Zusammenhang mit dem Standard-Forum von einer "Horde pietätloser Trolle".

Mucha wirft dem Standard vor, mit pietätlosen Postings Geld zu verdienen: "Selbstverständlich! Es ist ein Geschäftsmodell des Standard und der Bereich, in dem er noch Geld verdient. Macht die Regierung Ernst und dreht dem Standard das anonyme Forum ab, dann ist er geliefert."

"Standard" lobbyiert bei Regierung gegen Klarnamen-Pflicht

Wie oe24 aus Regierungskreisen erfuhr, habe der Standard zuletzt massiv gegen die geplante Einführung einer Klarnamen-Pflicht lobbyiert. Immerhin kommen laut Branchen-Schätzungen rund die Hälfte der Zugriffe auf derstandard.at durch die  (anonyme) Posting-Community zustande. Mittlerweile schaltet der Standard auch ganz bewusst Werbung neben und zwischen den zum Teil strafrechtlich relevanten Postings. Eine Umstellung auf eine Klarnamen-Pflicht würde den Standard also nicht nur Zugriffe, sondern auch bares Geld kosten.

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