Übergangs-Innenministerium

79.000 € für einen Berater - aber kein Ergebnis

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Nicht nur die viel diskutierte Frauenmord-Studie hält der Übergangs-Innenminister zurück: Auch die Arbeit des 79.000 €  teuren Geheimdienst-Experten, den Kickl im Februar engagiert hat, bleibt geheim.

Der international anerkannte deutsche Fachmann für den Aufbau und für Abläufe im Staatsschutz wurde am 12. Februar dieses Jahres vom damaligen Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) der Öffentlichkeit vorgestellt: Klaus-Dieter Fritsche sollte mit seiner Expertise bei der Reform des krisengeschüttelten Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) entscheidend mithelfen.

8777 Euro im Monat für Berater

Seit damals war dann nichts mehr von Fritsche zu hören. Der Anfang Juni ins Innenministerium eingezogene Übergangs-Minister präsentierte bisher keine Ergebnisse und keinen Arbeitsnachweis des deutschen Staatsschutz-Fachmanns. Schon im April hat der damalige Abgeordnete Peter Pilz klar kritisiert, dass sich der österreichische Steuerzahler für eine Gage von 8777 Euro pro Monat auch Ergebnisse erwarten könnte. Fritsche sollte für eine neun Monate dauernde Beratungstätigkeit 79.000 Euro erhalten. "Jetzt haben wir November und der Übergangs-Innenminister hat bisher keine einzige Zeile, kein einziges Wort des deutschen Beraters veröffentlicht oder über Teilergebnisse der Arbeit Fritsches Bericht erstattet", erinnerte jetzt ein hochrangiger Beamter im Innenministerium ÖSTERREICH an den angeheuerten Verfassungsschutz-Experten.

Auch eine teure Studie über die wahren Motive von Frauenmördern blieb bisher unter Verschluss, ÖSTERREICH hat darüber berichtet: Laut Ex-Innnenminister Herbert Kickl (FPÖ), der diese Expertise in Auftrag gegeben hat, hätte die Arbeit "bereits Ende Mai" fertiggestellt sein müssen. Doch vor den Wahlen wollten niemand im Übergangs-Innenministerium eine Veröffentlichung riskieren - und jetzt wurde behauptet, dass die Frauenmord-Studie "im November" präsentiert wird.

Richard Schmitt

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