Integrationsbericht zeigt:

Jeder zweite Schüler in Wien spricht zuhause nicht Deutsch

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Der Österreichische Integrationsfonds liefert wieder aktuelle Bundesländer-Daten zu Integration.

Zu Beginn des Jahres 2018 lebten rund 1,7 Millionen im Ausland geborene Menschen in Österreich. Dies entspricht rund einem Fünftel der Gesamtbevölkerung des Landes. Von diesen 1,7 Millionen stammten die meisten aus Deutschland (228.000) und ein bisschen über die Hälfte aus den sogenannten Drittstaaten (nicht EU- oder EFTA-Staaten). Bosnier bildeten hier mit 166.752 die größte Gruppe, gefolgt von den Türken (160.300), Serben (141.900) , Syrern (47.000) und Afghanen (44.400).

Die Mehrheit der Migranten lebt laut der Statistik des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) in Wien. Vier von zehn im Ausland geborenen Personen, als 40 Prozent oder in absoluten Zahlen rund 680.000 Menschen, leben in der Hauptstadt. Auch hier sind die meisten aus Serbien oder der Türkei. Der Bezirk mit dem höchsten Anteil an Ausländern ist Rudolfsheim-Fünfhaus. Hier sind 48 Prozent der Menschen im Ausland geboren. Knapp dahinter landet Margareten mit 44 Prozent. Am wenigsten Migranten leben in Liesing (24%), Hietzing (26%) und Donaustadt ( 27%).

Nach Wien hat Oberösterreich im Bundesländer-Vergleich den höchten Migranten-Anteil. Rund 13 Prozent bzw. 225.600 leben hier. Gefolgt von Niederösterreich mit knapp 12 Prozent (210.900). Von den Städten haben Salzburg-Stadt (31 Prozent), Wels-Stadt (30,4 Prozent) und Innsbruck (30,3 Prozent) nach Wien den meisten Anteil an Ausländern.

Jeder zweite Schüler in Wien spricht zuhause nicht Deutsch
© oe24

Syrer & Afghanen leben überwiegend in Wien

Die meisten der Syrer und Afghanen leben in Wien. Dies geht aus einem Bundesländervergleich heraus. In Wien lebten zum Jahresbeginn 23.000 Syrer und 17.600 Afghanen. Im Vergleich: am wenigsten Syrer (376) & Afghanen (866) leben im Burgenland.

Jeder zweite Schüler hat nicht Deutsch als Umgangssprache

Die Statistik zeigt außerdem, dass in Wien jeder zweite Schüler nicht Deutsch als Umgangssprache hat. Im Bundesländervergleich ist dies Rekord. Besonders im Bereich der Pflichtschulen (Neue Mittelschulen & Polytechnische Schulen) ist der Anteil sogar noch höher. Hier waren es 73 Prozent der Schüler, die nicht Deutsch als Umgangssprache haben, an Hauptschulen sogar 82,3 Prozent.

Im Österreich-Schnitt hat etwas mehr als ein Viertel der insgesamt 1,1 Millionen Schüler im Jahr 2016/17 nicht Deutsch als Sprache zu Hause.

Wien und Kärnten Arbeitslosen-Spitzenreiter

Auch die Arbeitslosenquote, die im Vergleich zum Vorjahr sank, wurde in der Statistik aufbearbeitet. So waren im Jahr 2017 7,5 Prozent (-0,5%) der Inländer ohne Job und 12,5 Prozent (-1,0%) der Ausländer (auch aus dem EU-Ausland und den EFTA-Staaten). Aus dem landesweiten Schnitt reißt hier Wien wieder einmal aus. Hier waren die Arbeitslosenzahlen markant höher. 10,9 Prozent der Österreicher und 18,4 Prozent der Ausländer waren in der Hauptstadt ohne Job. Den zweithöchsten Wert verbuchte Kärnten. Den niedrigsten Wert findet man im Burgenland.

Jeder zweite Schüler in Wien spricht zuhause nicht Deutsch
© ÖIF

Österreicher wandern vermehrt aus Wien ab

Zudem wurde auch die Zuzüge und die Wegzüge unter die Lupe genommen. Laut ÖIF-Bericht hab es im Jahr 2017 154.700 Zuzüge aus dem Ausland, sowie 110.000 Wegzüge. Daraus ergibt sich eine Nettozuwanderung von rund 44.600 Personen. In Wien gab es 2017 eine geringere Nettozuwanderung. Rund 61.900 Zuzüge verbuchte die Hauptstadt. Bemerkenswert hier: Es wanderten mehr Österreicher aus Wien aus. Der Waderungssalso der Österreicher blieb mit -1.600 weiterhin negativ.
 

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