Streikdrohung

Metaller-KV: Gewerkschafter sorgen für Zwangspause

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Die Gewerkschafter unterrichten nach stundenlangen Diskussionen die Betriebsräte.

Auch gegen 22:00 Uhr hat es am Donnerstag keine spruchreifen Fortschritte bei den Verhandlungen zum Metaller-KV gegen - ganz im Gegenteil: Die gewerkschaftlichen Chefverhandler haben insofern für eine Pause gesorgt, als sie die Verhandlungen vorübergehend verließen, um ihre eigene erweiterte Verhandlungsrunde - Betriebsräte im ÖGB-Haus - über den Verhandlungsfortgang zu informieren.

Die Gespräche verliefen weiterhin zäh, bis es zur Pause kam. Die Arbeitnehmervertreter wollten, wie es zur APA hieß, auch bestimmt wieder zurückkommen in das Hotel, in dem sie mit den Arbeitgebervertretern in Wien heute verhandeln. Das dürfte zumindest eine Stunde, also bis gegen 23:00 Uhr dauern. Es handle sich (zumindest vorerst, Anm.) nicht um eine Unterbrechung oder einen Abbruch der KV-Verhandlungen der Metalltechnischen Industrie.

Immerhin ging es in der beginnenden Nacht aber auch das Thema Geld, nicht nur wie in den Nachmittagsstunden nur um das Rahmenrecht, war zu erfahren.

Fünfte Gesprächsrunde

Arbeitgeber- und Arbeitgebervertreter hatten sich zu Mittag zur fünften Gesprächsrunde getroffen. Die Gewerkschafter drohten im Vorfeld mit (Warn-)Streiks ab Montagmittag, kommt es in der aktuellen Runde zu keiner Einigung.

"Wenn es heute zu keinem Ergebnis kommt, dann wird es Streik geben", hatte PRO-GE-Chef Rainer Wimmer heute vor Beginn der Verhandlung bekräftigt. Sie fordert ein Lohn-/Gehaltsplus von 5 Prozent oder mindestens 100 Euro mehr. Zudem geht es den Arbeitnehmervertretern um umfangreiche Kompensationen für die neuen Arbeitszeitregeln wie langen Kündigungsschutz, wenn ein Arbeitnehmer nicht 12 Stunden arbeiten will und hohe Zuschläge, falls er einwilligt.

Beides lehnten die Arbeitgebervertreter bis zuletzt vehement als "übertriebenes Forderungspaket" ab. "Die Streikdrohung der Gewerkschaft ist zwar nicht gut für den Standort Österreich, aber wir fürchten uns nicht davor", sagte der Sprecher der Metalltechnischen Industrie, Christian Knill, vor dem Gesprächsstart heute. Die Arbeitgebervertreter würden gerne die Erarbeitung eines neuen KV einleiten - einen Beschäftigten-KV für Arbeiter und Angestellte. Zudem würden sie sich einen längerfristigen Abschluss wünschen. Diese Wünsche wiederum wurden von den Gewerkschaftern ausgeschlossen.

 

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