SPÖ-Streit

SPÖ-Gewerkschafter: Wutbrief an Ludwig

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In einem Wutbrief rechnet ein roter Gewerkschafter mit der Wiener Parteiführung ab.

Josef Hübner ist Beamter im (FPÖ-geführten) Verkehrsministerium, gehört aber der (roten) FSG in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst an. Der Ministerialrat hat schon mehrfach gegen die Parteilinie quer geschossen, am Dienstag war dann Wiener Stadtchef höchstpersönlich dran. In einem "Wutbrief" rechnet Hübner mit der SPÖ im allgemeinen und der Wiener Partei im besonderen ab. 

So schreibt Hübner: "Glaubte ich nach dem Abgang von „Spritzwein Michael Häupl“ Wien wird besser, dann bin ich jedoch schwer (von Dir) enttäuscht worden. Die notwendigen Änderungen der Mindestsicherungen (!) blockiert ihr wieder. Dass viele Genossinnen und das Volk eine Adaptierung wünschen, weißt du. Der gestrige Auftritt von Peter Hacker war traurig. Wieder die „NAZIKEULE“ auspacken, dass ist scheinbar bei Euch Trumpf."

Auch in Sachen Waffenverbot greift der Beamte den Bürgermeister an: "Ein waffenfreies Wien ist köstlich. Alkoholfreies Wien, wäre ein Hammer. Da kündigen Häupl, Ambroz (!) und Co. dir die „FREUNDSCHAFT“. Auch ein Schraubenzieher, Feile etc. ist eine Waffe. Soeben sagt mir ein Genosse, am Hauptbahnhof fand wieder ein Frauenmord statt. Es gibt viele in der Partei, die mit der sozialromantischen Schlaraffenlandpolitik nicht einverstanden sind. Macht Politik für die Leistungsgesellschaft und für unsere Kultur, dann werdet ihr erneut vom Wähler eine Chance bekommen."

oe24 erreichte Hübner am Dienstagnachmittag: "Ich bin total frustriert", sagte er. Die Partei müsse ihre Linie sowohl in Sachen Mindestsicherung als auch bei der Zuwanderung ändern. Austreten werde er aber nicht aus der SPÖ. "Ich war ja schon im Mutterleib rot" sagt er. (gü)

Brief an Ludwig Hübner
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