Regierungs-Klausur

Steuerreform: 1.000 Euro mehr für alle

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ÖVP und FPÖ paktieren 4,5-Milliarden-Euro-Steuerreform. Wer wie profitieren soll. 

Im tief verschneiten Mauerbach waren sich VP-Kanzler Sebastian Kurz und FP-Vizekanzler Heinz-Christian Strache am Donnerstag rasch einig: 4,5 Milliarden Euro fließen in eine Steuerreform ab 2020. Neo-Papa Strache freute sich, dass „wir die Geringverdiener als Erstes entlasten“.

700 Millionen Euro gehen an Kleinstverdiener

1 Milliarde Euro. Ab 2020 macht VP-Finanzminister Hartwig Löger die erste Milliarde locker. Die Sozialversicherungsbeiträge für Kleinverdiener – bis 1.200 Euro im Monat – werden abgesenkt. Mit einem Plus von bis zu 500 Euro im Jahr für 2 Mio. Arbeitnehmer und Mindestpensionisten wird gerechnet.

Klausur Mauerbach
© TZOE/Artner

Steuer-Bonus für Öko und Kleinunternehmer

E-Autos und Biogas. Ebenfalls ab 2020 werden weitere 300 Millionen Euro in „Ökologisierung“ und Kleinunternehmer investiert. Bei Anschaffung „energieeffizienter Fahrzeuge“ soll es einen Steuer-Bonus geben.

Umsatzsteuer. Profitieren sollen kommendes Jahr auch Kleinunternehmer – die Umsatzgrenze, ab der die Umsatzsteuer in Rechnung zu stellen sei, wird angehoben. Über die konkrete Höhe wird noch verhandelt.

Werbekostenpauschale. Die bisherige Werbekostenpauschale von 132 Euro wird erhöht.

Steuersatz soll auf bis zu 40 Prozent gesenkt werden

3,5 Milliarden Euro. Ab 2021/22 fließen dann weitere 3,5 Milliarden in die Steuerentlastung. Hier liegt der Schwerpunkt bei den mittleren Einkommen:

Der Steuersatz für Jahreseinkommen bis zu 18.000 Euro soll von 25 Prozent auf 20 Prozent sinken.

Jahreseinkommen von bis 60.000 Euro sollen künftig mit 40 statt bislang 42 Prozent besteuert werden. 2022 könnten damit bis zu 1.000 Euro mehr im Jahr im Geldbörsel dazukommen.

Insgesamt will die türkis-blaue Koalition – wie sie es bereits im Wahlkampf gelobt hatte – die Abgabenquote auf 40 Prozent senken.

Gegenfinanziert soll die Steuerreform durch die sprudelnden Steuereinnahmen (dank Konjunktur), „Sparen im System“ und durch eine „Digital-Steuer“ für ausländische Konzerne werden. Die konkreten Details werden freilich erst verhandelt.

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