strach.jpg

Ex-FPÖ-Chef kritisiert Parteigericht

Strache zu Rauswurf: "Die haben doch Angst"

Teilen

Offiziell schweigt Heinz-Christian Strache zum Rauswurf aus der Partei, der bereits beschlossen sein soll. In seinem engsten Umfeld hätte der Ex-FPÖ-Chef aber gesagt: "Das ist alles Show. Die haben Angst."

Unter "die" meine der Ex-Vizekanzler seinen früheren engen Mitstreiter und jetzigen FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl sowie den amtierenden Parteichef Norbert Hofer. Sie hätten eigentlich "gar kein Recht darauf" ihn, Strache, per Schiedsgerichtsverfahren aus der Partei auszuschließen: "Laut Statuten liegt es allein in der Kompetenz der Wiener Landesgruppe, mich auszuschließen. Das, was hier veranstaltet wird, ist reine Show." Damit könne der Wiener Parteiobmann Dominik Nepp seine Verantwortung für eine weitere Eskalation des parteiinternen Konflikts an andere abgeben.

"Auch Angst vor der Entscheidung der Basis"

Und der frühere FPÖ-Chef soll Hofer und Kickl auch hart kritisiert haben. So hätte Strache gestern in engstem Freundeskreis gesagt: "Die haben Angst vor der direkten Demokratie, vor einer Entscheidung der Basis, von unseren Parteifreunden in Wien." Wie berichtet, hat Heinz-Christian Strache ja in einem "Friedensangebot" per Facebook Hofer und Kickl angeboten, dass er sich beim nächsten Landesparteitag im März einer Abstimmung unter allen Delegierten stellt.

Hat Applaus für Strache Kickl alarmiert?

Außerdem meint der Ex-Vizekanzler, dass er den Zeitpunkt dieser Aktion nicht verstehen könne: Ihm sei nicht klar, was zwischen seiner Suspendierung am 1. Oktober dieses Jahres und dieser Woche vorgefallen sei, das seinen Rauswurf rechtfertigen könnte: Es gebe keine neuen Vorwürfe, der Ermittlungen der Justiz in der Spesen-Causa seien schon viel länger bekannt. Und die Veranlagung von 600.000 Euro Parteigeld in Gold hätte die Fraktionsführung immer mitgetragen.

Vielmehr vermute Strache, dass sein Auftritt bei der Raucher-Demo, bei dem ihm viele Wiener zugejubelt haben, jetzt Kickl und Hofer alarmiert hätten. Dazu soll er im engeren Freundeskreis gesagt haben: "Statutarisch wäre das sicher kein Ausschlussgrund. Und ob das alles eine weise Entscheidung der Parteispitze ist, steht auf einem ganz anderen Blatt." Mit einem Ausschluss aus "seiner" FPÖ wächst Strache jedenfalls noch mehr in eine Märtyrer-Rolle, die ihm beim Aufbau und Start einer neuen Liste sicher helfen kann.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.