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FPÖ will Ladung:

Bankkrimi bringt SPÖ Burgenland vor Ibiza-U-Ausschuss

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Subventionen für einen Fußballverein des Ex-SPÖ-Wirtschaftslandesrats aus der Glückspielsbranche: Ein Nebenschauplatz des Commerzialbank-Krimis hat für die SPÖ Burgenland unangenehme Folgen.

Die Vorwürfe, die bisher bekannt sind: Wirtschaftslandesrat Christian Illedits, der jetzt zurückgetreten ist, hat die Bedingungen für das kleine Glücksspiel (Automaten) im Burgenland mitverhandelt. Vielleicht war's ja nur ein Zufall: Etwas später buchte Glücksspiel-Tochterfirma dann gleich 100 Meter Bandenwerbung am Platz jenes Fußballvereins, bei dem Illedits Präsident war. Dass die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren 2014 eingestellt hat, ist der FPÖ egal: Christian Hafenecker, der Leiter der FPÖ-Delegation im Ibiza-Unterersuchungszuschuss, will die Aufregung um die Causa Commerzialbank nutzen und Illedits nun zum U-Ausschuss vorladen. Hafenecker: "Der bekanntgewordene Sachverhalt sagt ziemlich viel über ein System aus, von dem auch die SPÖ profitiert haben könnte."

Die burgenländische SPÖ attackiert wiederum die ÖVP: SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst stellte mit mehreren Fragen in den Raum, dass Aufsichtsräte der Commerzialbank der ÖVP zuzurechnen wären, dass diese Personen sich selbst hohe Kreditsummen genehmigt haben könnten und angeblich auch hohe Gehälter bezogen hätten.

In dieser Polit-Schlammschlacht kontert die ÖVP mit einem direkten Angriff auf Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: "Jetzt stellt sich heraus, dass Bank-Chef Martin Pucher persönlich Doskozil am 14. Juli über die Schließung der Bank informiert hat." Es gebe also zahlreiche Personen mit Insiderwissen, die ihr Geld noch abheben hätten können. Von mehr als sieben Millionen Euro, die in den letzten Stunden der Commerzialbank abgezogen worden sind, ist die Rede. Und die ÖVP erinnert auch nochmals daran, dass die selbe Wirtschaftsprüfungs-Gruppe, die für die Commerzialbank engagiert worden ist, auch das Unternehmen Wirecard überprüfen hätte sollen . . .

Video zum Thema: Statement von ÖVP-Klubobmann
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