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Kann Doskozil-Kurs auch in Wien erfolgreich sein?

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Ein Kommentar von oe24- & ÖSTERREICH-Chefredakteur Niki Fellner.

Spätestens seit Sonntagabend ist die Diskussion entbrannt, ob der Doskozil-Kurs zum „Role Model“ für SPÖ-Wahlerfolge werden kann.

Doskozil hat die Burgenland-Wahl mit einer Mischung aus Links- und Rechtspopulismus gewonnen. Einerseits hat er bei den Themen Sicherheit und Migration rechts keinen Platz neben sich gelassen. Andererseits hat er ganz ­bewusst einen Sozial-Wahlkampf geführt, der genauso vom linken SPÖ-Parteiflügel stammen könnte.

Die Frage ist: Inwiefern lässt sich dieses Modell auf die bevorstehende Wien-Wahl umlegen? Zumindest was die Themensetzung betrifft, sollte sich Michael Ludwig an der Doskozil-­Linie orientieren. Die Wiener SPÖ war zuletzt viel zu wenig offensiv. Doskozil hat hingegen seit seinem Amtsantritt als Landeshauptmann „Agenda Setting“ betrieben. Keine Woche, in der er nicht eine neue (Themen-)Sau durchs Burgenland getrieben hat: von der Sicherungshaft über die Pflege bis hin zu Mindestlohn und Gratis-Kindergarten.

Wenn die Wiener SPÖ im Herbst erfolgreich sein will, dann muss sie ab sofort viel mutigere Ansagen machen. Die Wien-Wahl wird für die SPÖ aber allein schon aufgrund der Mitbewerber deutlich schwieriger als im Burgenland. Während Doskozil allein auf weiter Flur war, treten in Wien mit Gernot Blümel, Birgit Hebein und HC Strache gleich drei politische Vollprofis gegen Ludwig an.

Der Doskozil-Triumph muss für die Wiener SPÖ ein Startschuss sein: Wenn die Genossen im Herbst siegen wollen, müssen sie ab sofort mit dem Wahlkampf loslegen.

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