Das sagt ÖSTERREICH

Politik gehört endlich raus aus Schulen

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Die Debatte über den parteipolitischen Einfluss in unseren Schulen ist längst überfällig. Es ist unerträglich, dass de facto jeder Direktoren-Posten in Österreich 2020 noch immer von ÖVP und SPÖ bestimmt wird, wie in den schlimmsten Proporz-Zeiten. Das gibt es in dieser Form in keiner anderen Demokratie der Welt.

Wenn wir unser Bildungssystem wirklich zukunftsfit machen wollen, dann brauchen wir auch endlich die besten Köpfe und keine Parteisoldaten in unseren Schulen.

In Neuseeland entscheidet beispielsweise die „Community“ der örtlichen Schule (Schülervertreter, Lehrervertreter, Elternvertreter etc.) darüber, wer einen Direktorposten erhält.

Fest steht, die Entscheidung MUSS nach Qualifikation getroffen werden – und nicht nach Parteibuch. Leider hat Türkis-Grün den Bildungsbereich im neuen Regierungsprogramm sträflich vernachlässigt. Wollen wir hoffen, dass der Streit um die Wut-Lehrerin ein bildungspolitischer Weckruf für die Koalition ist.

Dass Wut-Lehrerin ihren Job verliert, ist logisch

Eher skurril mutet hin­gegen die Kritik der Wut-Lehrerin am Ministerium an. Dass die Kabinettsmitarbeiter des Ministers die Parteilinie umsetzen, ist wenig überraschend. Und dass die Wut-Lehrerin nach dem Frontalangriff in ihrem Buch nicht weiter das Vertrauen des Ministers genießt, hätte ihr auch klar sein können.

Es ist gut, dass jetzt über Parteipolitik in unseren Schulen gesprochen wird. Der Wut-Lehrerin geht es aber wohl primär um Eigen-PR und möglichst viele verkaufte Bücher …

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