Das sagt ÖSTERREICH

Türkis-Grün wird keine Liebesheirat

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Seit gestern stehen die Verhandlungsteams von ÖVP und Grünen fest. Und die bergen einiges an Sprengstoff.

Den meisten Zündstoff gibt es definitiv in der Untergruppe Migration, wo die Ansichten der beiden Verhandler Karl Nehammer (ÖVP) und Rudi Anschober (Grüne) diametral auseinandergehen. Der eine ein Verfechter des harten Migrationskurses von Türkis-Blau, der andere ein Kämpfer für Flüchtlinge in der Lehre. Kaum vorstellbar, wie die beiden hier auf einen gemeinsamen türkis-grünen Zweig kommen wollen.

Ähnlich weit auseinander liegen August Wöginger und Birgit Hebein bei den Sozialthemen, vor allem bei der Mindestsicherung.

SPÖ und FPÖ nehmen Türkis-Grün in die Zange

Für ÖVP und Grüne wird der Verhandlungspoker in den nächsten Wochen jedenfalls ein Drahtseilakt. Denn SPÖ und FPÖ nehmen die beiden schon jetzt in die links-rechte Zange. Die SPÖ hat die Grünen mit ihren Parlaments-Anträgen zu Klimaschutz und Kinderarmut schon einmal ordentlich in die Abseitsfalle laufen lassen. Dass nun ausgerechnet die Grünen – aus voreiligem Gehorsam gegenüber der ÖVP – gegen eine Klimaschutz-Milliarde und ein Paket gegen Kinderarmut stimmen, wird bei vielen Grün-Wählern nur bedingt gut ankommen. Und die FPÖ wird nicht müde zu betonen, dass die Schwarzen mit einer türkis-grünen Koalition Wählerbetrug betreiben.

Fest steht: Eine Liebes-Hochzeit wird das zwischen ÖVP und Grünen keine – eher eine Zwangsheirat.

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