Das sagt ÖSTERREICH

Was bleibt von Mitterlehner? Nicht viel...

Teilen

Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Der Auftritt von Reinhold Mitterlehner bei seiner Buch-Präsentation wurde zum großen Rachefeldzug. Mitterlehner – das wurde gestern einmal mehr deutlich – ist noch immer tief gekränkt, dass er im Jahr 2017 als ÖVP-Chef abmontiert wurde. Dafür will er sich jetzt mit seiner „Abrechnung“ revanchieren. Dieser Angriff ist durchschaubar.

Die Wahrheit ist: Reinhold Mitterlehner ist nicht an Sebastian Kurz, sondern an seiner eigenen Un­fähigkeit gescheitert. Viel zu lange hat er an der bei den Wählern unbeliebten großen Koalition festgehalten. Auch, weil er genau wusste, dass er in einer Neuwahl keine Chance gegen Christian Kern gehabt hätte (zuletzt lag die ÖVP unter Mitterlehner in den Umfragen bei 19 %).

Die Krokodilstränen, die Mitterlehner jetzt öffentlichkeitswirksam verdrückt, sind jedenfalls ­unglaubwürdig. Er selbst hatte – vor seiner Wahl zum ÖVP-Chef – hinter den Kulissen eifrig gegen seinen Vorgänger Michael Spindelegger intrigiert.

Mit seinem Auftritt hat Mitterlehner sein ohnehin überschaubares politisches Vermächtnis jetzt endgültig zerstört. Übrig bleibt ein verbitterter Alt-Politiker, der sich dafür rächt, dass seine Partei ihn wegen chronischer ­Erfolglosigkeit rausgeschmissen hat.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.