F1-Qualifying in Silverstone

Bottas schnappt Hamilton Pole weg - Vettel nicht in den Top-10

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Valtteri Bottas schnappt sich die Pole-Position vor Lewis Hamilton - Hülkenberg sensationell auf Platz drei - Vettel nicht unter den Top 10.

Sein zweites Heimrennen innerhalb von acht Tagen wird für Lewis Hamilton am Sonntag (15.10 Uhr MESZ/live ORF 1) nicht zum Selbstläufer. Der britische WM-Leader musste sich am Samstag im Qualifying für den Grand Prix anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums der Formel 1 in Silverstone seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas beugen. Ersatzmann Nico Hülkenberg überraschte im Racing Point mit Platz drei.
 
 
Bottas schnappt Hamilton Pole weg - Vettel nicht in den Top-10
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Bottas entriss Hamilton dessen vierte Pole Position in Serie mit seiner letzten Runde um 63 Tausendstelsekunden. Für den Finnen ist es die 13. Pole Position seiner F1-Karriere, die zweite in dieser Saison nach dem Auftakt in Spielberg. Positives Omen für ihn: Die vergangenen sieben Grands Prix wurden allesamt vom ersten Startplatz aus gewonnen. Die längste diesbezügliche Serie in der Königsklasse sind acht Rennen.
 

Reifenwahl ein großes Thema

Im fünften Saisonlauf dürften bei prognostizierten 30 Grad Celsius erneut die Reifen eine große Rolle spielen. Vergangene Woche hatte sich Hamilton trotz eines Schadens mit nur noch drei funktionstüchtigen Rädern als Sieger ins Ziel gerettet. Bottas dagegen fiel im Finish vom zweiten auf den elften Rang zurück. In der WM-Wertung fehlen ihm daher bereits 30 Punkte auf seinen Stallkollegen.
 
Sechs Tage später war Bottas in allen drei Quali-Abschnitten der Schnellste. "Ich liebe das Qualifying, vor allem wenn dir so eine Runde aufgeht", sagte der 30-Jährige, den Mercedes diese Woche mit einer Vertragsverlängerung für 2021 belohnt hat. "Valtteri hat den besseren Job gemacht und die Pole verdient", meinte Hamilton. "Meine letzte Runde war nicht ideal." Am Sonntag im Rennen will er aber zurückschlagen.
 
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Es läuft auch im Jubiläums-GP alles auf ein Duell zwischen den beiden Mercedes-Piloten hinaus. "Wir haben auch beim Setup im Vergleich zur letzten Woche einen großen Schritt nach vorne gemacht", erklärte Bottas. Die von Hülkenberg angeführte Konkurrenz verlor bereits mehr als neun Zehntelsekunden auf den Pole-Mann.
 

Hülkenberg mit sensationeller Leistung

Der Deutsche war die Sensation des Qualifyings, darf er den auch durch die jüngste Plagiatsaffäre in die Schlagzeilen geratenen Racing-Point-Boliden doch nur pilotieren, weil Sergio Perez zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Vergangene Woche hätte Hülkenberg den Mexikaner bereits ersetzen sollen, konnte wegen eines Kupplungsdefekts aber nicht am ersten der beiden Silverstone-Rennen teilnehmen.
 
"Das war ein Highlight", sagte Hülkenberg nach Platz drei. "Ich habe einen Grinser unter der Maske." Neben ihm startet der in der WM drittplatzierte Red-Bull-Star Max Verstappen von Platz vier. Der Niederländer darf allerdings mit der härteren, länger haltbaren Reifenmischung losfahren. Die dritte Startreihe bilden Daniel Ricciardo im Renault und Lance Stroll im zweiten Racing Point.
 
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Ferrari unterirdisch

Nichts zu lachen gab es für Ferrari. Charles Leclerc kam nicht über Platz acht hinaus. Noch schlechter lief es wieder einmal für Ex-Weltmeister Sebastian Vettel. Der Deutsche verpasste als Zwölfter gar das Quali-Finale der Top Ten. "Es war alles, das ich gehabt habe", entschuldigte er sich bereits über Funk. Nachsatz: "Es war alles, das in diesem Auto gesteckt ist."
 
Vettels Performance in einem nicht konkurrenzfähigen Ferrari gibt weiter Rätsel auf. Der 33-Jährige, der sich nach Saisonende von der Scuderia verabschiedet, war in dieser Saison im Rennen noch nie besser als Sechster. Leclerc fuhr zumindest zweimal auf das Podest. "Ich bin sehr zufrieden mit meinen Runden", sagte Vettel nach Platz zwölf im Qualifying. "Ich glaube nicht, dass da noch viel Luft war." Die Ratlosigkeit des vierfachen Weltmeisters war auch vom Mund-Nasen-Schutz nicht zu verbergen.
 
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