Quarantäne trotz negativem Test

Ski-Star tobt nach Corona-Ausschluss: ''Das ist kein Fair-Play''

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Bei den Damen-Slaloms in Levi wurde den Schwedinnen wegen einer über das gesamte Team verhängten Quarantäne der Start untersagt - trotz negativen Corona-Tests. Bei Anna Swenn-Larsson stößt diese Entscheidung auf Unverständnis.

Die Corona-Pandemie hat nun intensiver auch den alpinen Ski-Weltcup erreicht. Beim Auftakt in Sölden konnten die dafür vorgesehenen Rennläufer noch alle planmäßig teilnehmen, bei den Damen-Slaloms in Levi wurde den Schwedinnen wegen einer über das gesamte Team verhängten Quarantäne der Start untersagt. Bei den Parallelrennen in Zürs/Lech (26./27.11.) will Schweden wieder mit dabei sein, allerdings fehlen dort kommende Woche u.a. drei Schweizer Herren nach positiven Tests.

Nachdem ein schwedischer Trainer nach der Ankunft in Levi positiv auf Covid-19 getestet worden war, schlossen die finnische Behörden das gesamte Team von den Rennen aus, obwohl die Läuferinnen negative Tests abgaben. Besonders hart traf es mit Anna Swenn-Larsson eine der besten Slalomläuferinnen der Welt. "Meistens bin ich happy, motiviert und voller Energie, aber jetzt fühle ich mich total leer", schrieb sie auf Instagram. "Das ist kein Fair-Play." Viele Läufer und Läuferinnen kritisierten diese Maßnahme, so auch u.a. die Italienerin Federica Brignone oder der Franzose Alexis Pinturault.

Das schwedische Team kehrte mittlerweile in die Heimat zurück und hält sich im Skigebiet Storklinten auf. Die Personen sind isoliert, dürfen aber beispielsweise spazieren gehen. "In Absprache mit dem medizinischen Team sind wir zu dem Schluss gekommen, dass als nächstes alle Mitglieder der Gruppe einem PCR-Test unterzogen werden, um die Bestätigung zu erhalten, dass sie keine Infektion haben. Dann sehen wir weiter", wird Alpinchef Tommy Eliasson Winter auf der Verbandswebsite zitiert.

Sind die Tests negativ, steht einer Vorbereitung auf das Vorarlberg-Rennen nichts entgegen. Denn Schweden hat seine eigenen Regeln im Umgang mit der Pandemie, die beim Grenzübertritt jene der Finnen außer Kraft setzen. Das heißt, dass die strikte Quarantäne bei einem Negativtest nicht mehr gilt. "Wir werden in Lech vertreten sein, wir werden das Team am Montag nominieren", sagte Teamchef Lars Melin.

Das gilt allerdings nicht für Loic Meillard, Marco Odermatt und Justin Murisier, sie sich mit den Coronavirus infiziert haben. Wie Swiss Ski am Samstag mitteilte, haben alle drei "leichte bis gar keine Erkältungssymptome". Ale anderen Tests in der Mannschaft seien negativ ausgefallen.

Erkrankt ist auch der Südtiroler Manfred Mölgg, der von massiven Symptomen berichtete. "Ich bin elend beieinander. Fieber, Husten, Schüttelfrost, Gliederschmerzen - mich hat das ganze Programm voll erwischt", sagte er den "Dolomiten". Am Donnerstag hat er seinen nächsten Coronatest. Der 38-Jährige glaubt nicht, dass er so rasch wieder zu Kräften kommen wird, die Teilnahme an den Riesentorläufen in Val d'Isere am ersten Dezemberwochenende ist fraglich.

 

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